Archäologisches Museum Afyonkarahisar
Das Archäologische Museum Afyonkarahisar liegt in der türkischen Provinzhauptstadt Afyonkarahisar in der Kurtuluş Caddesi 96. Es zeigt Fundstücke von der Kupfersteinzeit über hethitische, römische und phrygische Zeit bis in die osmanische Epoche.
Geschichte
In den 1920er Jahren, in den Anfangsjahren der türkischen Republik, wurde auf Anregung der Asar-ı Atika Muhipleri Cemiyeti (Gesellschaft der Liebhaber antiker Werke) ein Lager für archäologische Funde und Monumente in der Gedik-Ahmet-Pascha-Medrese eingerichtet. Auf Initiative des Lehrers Süleyman Gönçer, der Vorsitzender der Gesellschaft war, wurde die Medrese 1931 offiziell zum Museum erklärt. 1933 wurde das Museum zum zehnten Jahrestag der Republikgründung eröffnet und Süleyman Gönçer zum Direktor ernannt. Da die Anzahl der Sammlungsobjekte stieg und das Museum sowohl archäologische als auch islamische Artefakte beinhaltete, wuchs der Platzbedarf stetig. Infolgedessen wurde es 1971 in das heutige Gebäude an der Kurtuluş Caddesi verlagert, das die Museumsdirektion für Afyonkarahisar beherbergte. In der Gedik-Ahmet-Pascha-Medrese wurde ein Museum für islamische Kunstwerke eingerichtet, das 1978 bis 1994 renoviert wurde, 1996 aber schließen musste, da sich Feuchtigkeitsschäden am Gebäude nicht mehr reparieren ließen.
Ausstellung
Die Ausstellungsstücke stammen zu großen Teilen aus eigenen Grabungen des Museums in der Umgebung. Die ältesten Stücke sind kupferzeitliche Keramikobjekte aus der Höhle von Kaklık. Aus der Bronzezeit stammen Objekte wie große Grabgefäße vom hethitischen Friedhof von Yanalar. Ebenfalls hethitischer Herkunft sind eine Bronzefigurine aus Ahurhisar und eine Stele aus Kocaoğuz. Skulpturen aus phrygischer und römischer Zeit kommen unter anderem aus İscehisar, Apameia und Synnada, wo auch Münzen gefunden wurden. Eine große Anzahl Statuen, die Mitglieder der griechisch-römischen Götterwelt darstellen, kam am Kovalık Höyük bei Çavdarlı zu Tage. Im Außenbereich des Museums sind weitere Steinmonumente, darunter auch osmanische Grabstelen, ausgestellt. Im Museum werden Reste einer ausgemalten hölzernen Grabkammer der Achämenidenzeit aus dem Tumulus von Tatarli aufbewahrt, die demnächst in einem neuen Museum präsentiert werden sollen.[1]
Im Jahr 2019 verfügte das Museum über 44.383 Ausstellungsobjekte, davon 13.286 archäologische und 4484 ethnologische Objekte, 26.252 Münzen sowie 59 Bücher und Dokumente. Das Museumsgebäude ist ein eingeschossiges Bauwerk mit neun untereinander verbundenen Ausstellungsräumen. Dazu gehören außerdem Büroräume, eine Bibliothek, ein Konferenzsaal, Lagerräume, eine Photowerkstatt und ein Labor.[2]
- Stele von Kocaoğuz
- Frühbronzezeitliche Figurine
- Skulpturen aus İscehisar
- Statue der Artemis
- Skulpturen aus Kovalık