Aracy de Carvalho
Aracy Moebius de Carvalho Guimarães Rosa (* 5. Dezember 1908 in Rio Negro, Paraná; † 3. März 2011 in São Paulo) war eine brasilianische Diplomatin und „Gerechte unter den Völkern“.[1]
Leben
Aracy de Carvalho, die Tochter einer Deutschen und eines Brasilianers, war eine vielsprachige Mitarbeiterin des Itamaraty, des Außenministeriums Brasiliens. Ab 1936 arbeitete sie im brasilianischen Konsulat in Hamburg, wo sie zur Leiterin der Passabteilung ernannt wurde. Während der Novemberpogrome begann sie erstmals aktiv, Juden in Deutschland zu helfen, indem sie gegen das Verbot des damaligen Präsidenten Getúlio Vargas und des Konsuls Joaquim António de Sousa Ribeiro brasilianische Visa vergab. Dabei unterließ de Carvalho es, gegen die Anweisung ihrer Vorgesetzten, die jeweiligen Pässe mit einem roten J, dem Erkennungssymbol für Juden, zu markieren. Durch Untergrundkontakte schaffe sie es zudem, die Pässe auch außerhalb des brasilianischen Konsulats zu vergeben.[2]
1938 lernte sie im Konsulat in Hamburg den Diplomaten, Arzt und Schriftsteller João Guimarães Rosa kennen, der sie bei ihren Aktivitäten im Untergrund unterstütze. Beide heirateten später. De Carvalho blieb bis zum Abbruch der deutsch-brasilianischen Beziehungen 1942 in Hamburg.[2]
Für ihren Einsatz zur Rettung von Tausenden Juden wurde de Carvalho am 8. Juli 1982 als Gerechte unter den Völkern geehrt.[2] Zudem gehört sie auch zu den Geehrten des United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C.
Literatur
- Mônica Raisa Schpun: Justa. Aracy de Carvalho e o resgate de judeus. Trocando a Alemanha nazista pelo Brasil. Civilização Brasileira, Rio de Janeiro, 2. Aufl. 2011, ISBN 978-85-200-0991-8.
Einzelnachweise
- Aracy de Carvalho Guimarães Rosa auf der Website von Yad Vashem (englisch)
- Aracy Moebius de Carvalho: Justa entre as nações, The International Raoul Wallenberg Foundation, abgerufen am 26. Februar 2013