Arabischer Schneckenklee
Der Arabische Schneckenklee (Medicago arabica), auch Gefleckter Schneckenklee genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schneckenklee (Medicago) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, ist diese Art inzwischen weltweit verbreitet.
Arabischer Schneckenklee | ||||||||||||
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Arabischer Schneckenklee (Medicago arabica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Medicago arabica | ||||||||||||
(L.) Huds. |
Beschreibung und Ökologie
Vegetative Merkmale
Der Arabische Schneckenklee wächst als einjährige krautigen Pflanze. Der niederliegenden bis aufrechten Stängel sind abstehend behaart und 15 bis 50 Zentimeter lang. Die wechselständigen Laubblätter setzen sich „kleeartig“ aus jeweils drei breit-eiförmigen bis herzförmigen Blättchen zusammen. Die Blättchen sind von unten behaart, oberseits kahl und charakteristischerweise in der Mitte braunrot oder purpur-schwarz gefleckt.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Der traubige Blütenstand enthält ein bis fünf Blüten. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die gelben Kronblätter stehen in der typischen Form einer Schmetterlingsblüte zu einer 5 bis 7 Millimeter langen Krone zusammen. Das Schiffchen ist länger als die Flügel. Es findet Insektenbestäubung statt.
Die bei einem Durchmesser von 5 bis 10 Millimetern kugelige, zunächst grüne, später gelbe und zuletzt braune Hülsenfrucht weist drei bis sechs gerollte Windungen auf und hat innen Querwände; nach außen ist sie mit – oft gekrümmten – Stacheln besetzt, jedoch nicht behaart. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt über den Wind beziehungsweise Klettanhaftung der hakigen Hülsenfrüchte an Tieren (Epichorie).
Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 8; es liegt Diploidie vor, als 2n = 16.[1]
Verwechslung mit anderen Arten
Mögliche Verwechslungsarten sind unter anderem Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima), Medicago polymorpha (innerhalb dessen der Arabische Schneckenklee zeitweilig als eine Varietät aufgefasst wurde) und weitere, unbeständig eingeschleppte, vielgestaltige Medicago-Sippen.
Vorkommen
Die ursprüngliche Heimat des Arabischen Schneckenklees liegt im Mittelmeerraum.[2] Er ist vereinzelt im mitteleuropäischen Tiefland, am unteren Main, am mittleren Neckar und im südwestlichen Schweizer Jura eingeschleppt worden und dort recht beständig verwildert.[2] In Deutschland beispielsweise gilt er als fest eingebürgerter, wenn auch seltener Neophyt und kam schon Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts (konkrete Jahresangabe: 1862)[3] hier vor.
Der Arabische Schneckenklee gedeiht in Mitteleuropa am besten auf mäßig trockenen, nährstoffreichen, stickstoffreichen, frischen Kies- oder Lehmböden.[2] Er gedeiht in wintermild-sommerwarm-feuchten Klimalagen. Standorte sind vor allem lückige, therophytenreiche Ruderalfluren an Wegen, auf Dämmen, Schutt- und Umschlagplätzen, an Gleisanlagen, in Glatthaferwiesen und in angesäten Zierwiesen. Der Arabische Schneckenklee besiedelt in Mitteleuropa Ödland und Wegränder, seltener Brachen oder Äcker.[2] Er wächst in Gesellschaften der Ordnungen Sisymbrietalia oder Arrhenatheretalia.[1]
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Rudolf Schubert, Walter Vent (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 7. Auflage. Band 4: Kritischer Band, Volk und Wissen, Berlin 6. Aufl., 1986.
Einzelnachweise
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 588–589.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 2: Eibengewächse bis Schmetterlingsblütengewächse, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- Rudolf Schubert, Walter Vent (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 7. Auflage. Band 4: Kritischer Band, Volk und Wissen, Berlin 6. Aufl., 1986.
Weblinks
- Arabischer Schneckenklee. FloraWeb.de
- Arabischer Schneckenklee. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Medicago arabica (L.) Huds. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 15. November 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Fotos bei www.floralimages.co.uk (unter "more pictures of Medicago arabica" weiter durchklicken)