Araber (Film)
Araber ist ein US-amerikanischer Abenteuer-Stummfilm aus dem Jahre 1924 von Rex Ingram mit Ramón Novarro in der Haupt- und Titelrolle. Der Film hatte das gleichnamige Theaterstück (1911) von Edgar Selwyn zur Vorlage.
Film | |
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Titel | Araber |
Originaltitel | The Arab |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1924 |
Länge | 102 Minuten |
Stab | |
Regie | Rex Ingram |
Drehbuch | Rex Ingram |
Produktion | MGM |
Kamera | John F. Seitz |
Schnitt | Grant Whytock |
Besetzung | |
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Handlung
Der Nahe Osten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In einem Konfliktgebiet des Osmanischen Reiches auf der Arabischen Halbinsel lebt der Beduine Jamil Abdullah Azam als Sohn eines Scheichs ein einigermaßen privilegiertes Leben. Nachdem er sich mit seinem Vater überworfen hat, verlässt er das gewohnte Stammesgebiet und dient sich ausländischen Besuchern als Reiseführer und Dolmetscher an. Eines Tages lernt er die Amerikanerin Mary Hilbert kennen, die Tochter des Missionars Dr. Hilbert, der vor Ort ein Waisenhaus betreibt. Jamil und Mary finden Gefallen aneinander, und er konvertiert (wie er es bereits mehrfach zuvor aus reinem Geschäftsinteresses getan hatte) ihr zuliebe zum Christentum.
Als das nahe gelegene Dorf (im heutigen Syrien) im Auftrag des türkischen Gouverneurs angegriffen wird, plant der lokale Herrscher dieser Gegend, die Waisenkinder den Türken auszuliefern, damit diese an den “Ungläubigen” ein Massaker verüben können. So hofft der Lokalfürst, die Invasoren besänftigen zu können. Jamil greift ein und erweist sich als edler Retter, in dem er die Kinder aus dem Gefahrengebiet in Sicherheit geleitet. Dann schlägt er mit seinen Beduinenhelfern die angreifenden Türken zurück. Die Mission mit dem Waisenhaus muss aus Sicherheitsgründen geschlossen werden, und Dr. Hilbert samt Tochter Mary entschließen sich zur Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Da die Liebe zwischen Mary und dem neuen Stammesführer Jamil derart gewachsen ist, verspricht Mary ihrem arabischen Liebhaber, eines Tages zu ihm zurückzukehren.[1]
Produktionsnotizen
Araber entstand Anfang 1924 in Nordafrika (u. a. in und bei Tunis), zusätzliche Aufnahmen wurden in Paris angefertigt. Der Film wurde am 21. Juli 1924 uraufgeführt. Die deutsche und die österreichische Premiere war 1925, in Wien lief der Streifen im August 1925 unter dem leicht veränderten Titel Der Araber.
Wissenswertes
Derselbe Stoff wurde erstmals 1915 gedreht und letztmals 1933, diesmal als The Barbarian, neuverfilmt. Auch in der Tonfilmfassung übernahm Novarro die Hauptrolle des Jamil.
Kritiken
In der New York Times war unter der Überschrift „Der Wüsten-Humbug“ zu lesen: „Miss Terry ist sympathisch als die die Tochter des Missionars und Gerald Robertshaw ist fähig als ihr Vater. Mr. Novarro charakterisiert seinen Part des lügnerischen und dennoch liebenden Jamil gewissenhaft und effizient. Paul Vermoyal liefert eine hervorragende Leistung als Iphraim, eine Art mohammedanischer Uriah Heap, und Justa Uribe gibt eine effektive Myrza.“[2]
Halliwell‘s Film Guide meinte angesichts der drei Filmversionen dieses Stoffs (1915, 1924, 1933): „Jede dieser Versionen würde heute ziemlich hysterisch erscheinen“.[3]
Einzelnachweise
- Im Abschnitt „Handlung“ wird die amerikanische Originalgeschichte nacherzählt. In der deutsch-österreichischen Fassung wurde, möglicherweise aus Rücksicht gegenüber dem früheren Osmanischen Reich (nunmehr Türkei) als einstigen Weltkriegsverbündeten, die Geschichte nach Marokko verlegt, wodurch verhindert wurde, dass die Türken als Menschenschlächter dargestellt werden. Die Schurken in der dt. Fassung werden etwas nebulös als fremdenfeindliche Araber bezeichnet
- The Arab in The New York Times vom 14. Juli 1924
- Leslie Halliwell: Halliwell‘s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989, S. 74
Weblinks
- The Arab im American Film Institute
- Araber in der Internet Movie Database (englisch)