Apothekenmuseum Hofgeismar
Das Apothekenmuseum Hofgeismar ist ein Apothekenmuseum in Hofgeismar, Landkreis Kassel. Es befindet sich in dem nach der Kirche ältesten Gebäude der Stadt und zeigt 350 Jahre Apothekengeschichte.
Daten | |
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Ort | Hofgeismar, Landkreis Kassel |
Art | |
Eröffnung | 1989 (privat), 2014 an Hofgeismar übertragen |
Betreiber |
Magistrat der Stadt Hofgeismar
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Website | |
ISIL | DE-MUS-235018 |
Geschichte
Das Gebäude, in dem das Museum heute untergebracht ist, wurde 1239 aus Sandstein errichtet. Zunächst war es als Stadtburg zu Verteidigungszwecken gedacht, später jedoch als Wohnhaus und Speicher genutzt. Der Eingangsbereich besteht aus rund 3 Meter hohen Gemäuerräumen mit Sandsteinwänden und einer Balkendecke. Auf Geheiß des hessischen Landgrafen wurde 1768 in dem Gebäude die „Gesundberunnen-Apotheke“ eröffnet, mit dem Ziel, Kuranwendungen anzubieten und zu begleiten. Von der ortsansässigen Apothekerfamilie wurde das Museum im Jahr 1989 mit Ausstellungsstücken aus dem 18. Jahrhundert eröffnet, nachdem der Magistrat der Stadt 1978 beschlossen hatte, das Gebäude zu erhalten. Seit 2012 gehört das Museum der Stadt Hofgeismar.
Ausstellung
Das Museum umfasst fünf Ebenen mit insgesamt 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Im Kreuzgratgewölbekeller befindet sich eine mittelalterliche Alchemistenküche mit den Laborgeräten eines Apothekers der damaligen Zeit. Des Weiteren werden Destillationsöfen, Dragierkessel, Tinkturpressen, eine Salbenmaschine sowie eine Tablettenpresse ausgestellt. In den Obergeschossen befinden sich originale Apothekeroffizinen aus der Hubertus-Apotheke von 1945, der Brunnen-Apotheke von 1768 und der Sanderschen Apotheke von 1801, welche noch bis 1974 in Betrieb war, mitsamt deren originaler Ausstattung wie Apothekergefäße aus Glas und Porzellan sowie Waagen mit Gewichten. Im zweiten Obergeschoss gelangt man zu der 200 Bände umfassenden Museumsbibliothek. Die Bücher mit Themen zu Chemie, Physik und Botanik sind vollständig erhalten; der älteste Foliant ist von 1582. Im öffentlich nicht zugänglichen Spitzboden werden Urkunden, Rezepturen und Behandlungsbestecke archiviert.
An das Haus angrenzend befindet sich ein 250 Quadratmeter großer Apothekergarten mit heimischen Heilpflanzen.
Literatur
- Eckart Roloff: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Band 2. Süddeutschland. 1. Auflage. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2509-6 (dnb.de).
- ARZ Haan AG (Hrsg.): Apothekenmuseen; Reiseführer. PACs Gesellschaft für Promotion, Advertising und Communication-Service mbH.