Anton Josef Leeb
Anton Josef Edler von Leeb (* 13. Juni 1769 in Nikolsburg; † 6. Dezember 1837 in Wien) war Beamter und Bürgermeister der Stadt Wien.
Leben
Leeb kam bereits früh nach Wien, wo er 1793 in den Konzeptsdienst der Stadt Wien als Magistratssekretär eintrat. In der Zeit der französischen Besatzungen Wiens durch napoleonische Truppen erwarb er sich Verdienste, so 1799 als Magistratsrat, als Mitglied der landesfürstlichen Militär- und Zivilkommission und als Oberstwachtmeister. Besonders bemühte er sich um den Ausbau des Bürgermilitärs. 1810 wurde Leeb geadelt.
Die Bestellung zum Bürgermeister erreichte Leeb durch eine Reihe von Zufällen. Im September 1834 wurde Bürgermeister Anton Lumpert zum Rücktritt veranlasst. Der eigentlich als Nachfolger vorgesehene Ignaz Czapka war ein Protegée von Kaiser Franz I. gewesen, der aber verstarb. Somit hatte Czapka unter dem neuen Kaiser Ferdinand I. keine Chance mehr auf eine Bestellung. Dadurch fiel die Wahl nun auf Anton Josef Leeb mittels allerhöchstem Entschluss vom 31. März 1835 und Regierungsdekret vom 7. April 1835.
In der kurzen Amtszeit Leebs wurde mit dem Bau der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung begonnen.
Nach seinem Tode wurde er zunächst auf dem Währinger Ortsfriedhof beigesetzt, aber 1886 auf den Wiener Zentralfriedhof überführt. Er erhielt dort ein Ehrengrab in Gruppe 0 Nummer 1. 1894 wurde die Leebgasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.
Literatur
- Jäger-Sunstenau: Leeb Josef Anton von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 89. (PDF; 194 kB)
- Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 3. Kremayr & Scheriau, Wien 1995