Antiqua sanctorum patrum
Mit der Päpstlichen Bulle Antiqua sanctorum patrum vom 20. April 1079 führte Papst Gregor VII. eine Umstrukturierung der katholischen Kirche in Frankreich durch.
Neugründung und Amtsverleihungen
Das bisherige Bistum Lyon wurde mit dieser Bulle zum Erzbistum erhoben, ihm zugeordnet wurden die Kirchenprovinzen Rouen, Tours und Sens. Der erste Erzbischof, der gleichzeitig mit dieser Bulle, den Ehrentitel „Primas von Gallien“ verliehen bekam, war der Heilige Jubin (auch: St. Gebuinus oder Gébuin), der seit 1077 das Amt des Bischofs von Lyon bekleidete. Diesen Zusatztitel trugen seit 955 die Erzbischof von Sens, da es aber auf der Synode zu Lyon zu Unstimmigkeiten zwischen dem Papst und dem Erzbischof von Sens gekommen war, entschloss sich der Papst mit dieser Bulle zu einem drastischen Eingriff.
Investiturstreit
Aus Protest gegen den Papst waren einige Bischofe Frankreichs, die sich auf die Seite des Kaisers Heinrich gestellt hatten, nicht zur Synode nach Lyon gekommen. Deshalb beabsichtigte Papst Gregor VII. mit dieser Bulle aber auch, den französischen Episkopat auf seine Linie im Investiturstreit einzuschwören.
Literatur
Das Papsttum – Epochen und Gestalten, Hrsg. Bruno Moser, Südwest Verlag, München, August 1986, ISBN 3517008095