Antarktische Oase
Eine antarktische Oase ist eine große eisfreie Region in der ansonsten vollständig von Gletschern, Eis und Schnee bedeckten Antarktis.
Geologie
Einige wenige Gebiete der Antarktis sind aufgrund besonderer natürlicher Umstände eisfrei. Die größten antarktischen Oasen stellen die antarktischen Trockentäler dar. Diese Gebirgstäler liegen am Rand des Kontinents und werden durch hohe Gebirgsmassive von den Inlandsgletschern abgeschirmt. Der Boden kann daher genügend Sonnenenergie absorbieren, um den Schnee des Winters schmelzen und verdunsten zu lassen. Schneereste werden durch katabatische Winde und Stürme weggetragen. Dennoch herrschen auch in den Oasen Temperaturen zwischen −50 °C im Winter und −10 °C im Sommer; nur selten steigen die Temperaturen über den Gefrierpunkt. Der Boden dieser Gebiete ist steinig, extrem trocken, meist sehr salzig und leblos; lediglich einige Formen von Moosen und Flechten finden sich dort.
Geographie
Die größeren Oasen sind:
- Antarktische Trockentäler (McMurdo Dry Valleys) im Viktorialand (ca. 4900 km²), z. B. Wright Valley, Victoria Valley und Taylor Valley
- Kap Hallett, nördliches Viktorialand
- Bungerberge, ca. 950 km², zwischen Wilkesland und Queen Mary Land
- Holme Bay, Mac-Robertson-Land
- Vestfoldberge, ca. 420 km², Princess-Elizabeth-Land
- Larsemann Hills, Princess-Elizabeth-Land
- Stillwell Hills, ca. 96 km², Kempland
- Schirmacher-Oase, ca. 34 km², Princess Astrid Coast, Königin-Maud-Land
Bilder
- Wright Valley, das größte antarktische Trockental
- Kap Hallett, Viktorialand
- Holme Bay an der Mawson-Station, Mac. Robertson Land
- Schirmacher-Oase, Königin-Maud-Land
Sonstiges
Die Trockentäler, die in ihrer Struktur der Marsoberfläche ähneln, wurden von der NASA als Übungsplatz für Marssonden genutzt.