Anne Fabini
Anne Fabini (* 1969 in Schäßburg,[1] Siebenbürgen, Rumänien) ist eine deutsche Filmeditorin. Für ihre Montage des Dokumentarfilms Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats wurde sie beim Deutschen Filmpreis 2019 in der Kategorie Bester Schnitt ausgezeichnet.
Leben und Werk
Anne Fabini studierte Theater-, Film und Fernsehwissenschaften in Berlin. Ab 1996 war sie zunächst als Schnittassistentin tätig und arbeitete unter anderem an Tom Tykwers Lola rennt und Martin Walz' Die Bademeister.
Der erste von ihr selbst verantwortete Filmschnitt kam bei dem Dokumentarfilm, Milch und Honig aus Rotfront von Hans-Erich Viet. Der Film erhielt beim Deutschen Filmpreis 2001 eine Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. Der Spielfilm Berlin is in Germany gewann den Publikumspreis der Berlinale 2001 und markiert den Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit von Fabini mit Regisseur Hannes Stöhr. 2009 erhält sie für ihre Arbeit an seinen Film Berlin Calling eine Nominierung beim Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Schnitt.
Nach mehreren Fernsehspielfilmen montierte Anne Fabini 2011 den Dokumentarfilm More than Honey von Markus Imhoof. Dieser Film gewann 2013 den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Bester Dokumentarfilm und wurde in der Kategorie Bester Schnitt nominiert. Die internationale Koproduktion gewann auch in der Schweiz und in Österreich die jeweils höchste nationale Auszeichnung für Dokumentarfilm.
Der von Anne Fabini montierte Spielfilm Houston von Bastian Günther hatte Premiere beim Sundance Film Festival und brachte ihr eine weitere Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt beim Deutschen Filmpreis 2014 ein.[2] Zudem wurde sie für ihre Arbeit an diesem Film mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2013 in der Kategorie Bester Schnitt ausgezeichnet.[3]
Der 2013 von Fabini montierte Dokumentarfilm Homs – Ein zerstörter Traum von Talal Derki gewann beim Sundance Film Festival 2014 den World Documentary Grand Jury Award. Der ebenfalls in Zusammenarbeit mit Derki entstandene Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats wurde 2019 für den Oscar als Bester Dokumentarfilm nominiert. Er gewann zudem beim Deutschen Filmpreis 2019 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm und brachte Fabini ihre erste Auszeichnung in der Kategorie Bester Schnitt ein.
Anne Fabini ist Mitglied der Deutschen Filmakademie[4] und gehört dort seit 2019 dem Vorstand als Leiterin der Sektion Schnitt an,[5] nach zuvor mehreren Jahren als Stellvertreterin von Peter R. Adam. Außerdem ist sie Mitglied im Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS), für den sie regelmäßig in der Reihe ungeSCHNITTen Gespräche mit Filmeditoren moderiert.[6]
Filmografie (Auswahl)
- 2001: Milch und Honig aus Rotfront
- 2001: Berlin is in Germany
- 2004: Tatort: Odins Rache
- 2005: One Day in Europe
- 2007: Tatort: Das Ende des Schweigens
- 2007: Polizeiruf 110: Farbwechsel
- 2008: Berlin Calling
- 2009: Deutschland nervt!
- 2011: Carte Blanche
- 2012: More than Honey
- 2013: Houston
- 2013: 300 Worte Deutsch
- 2013: Homs – Ein zerstörter Traum (Return to Homs)
- 2015: Tatort: Schwerelos
- 2015: Tatort: Schutzlos
- 2016: Morris aus Amerika (Morris from America)
- 2017: Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats
- 2018: Schwartz & Schwartz: Mein erster Mord
- 2018: The Tale – Die Erinnerung (The Tale)
Weblinks
- Anne Fabini in der Internet Movie Database (englisch)
- Anne Fabini bei filmportal.de
- Anne Fabini beim Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS)
Einzelnachweise
- Philipp Mangold: Die faszinierende Welt der Bienen. In: Allgemeine Deutsche Zeitung. 17. April 2014, abgerufen am 4. September 2017.
- Anne Fabini. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 19. Mai 2014.
- Preis der deutschen Filmkritik 2013 auf vdfk.de, aufgerufen am 19. Mai 2014
- Anne Fabini Filmografie. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 28. März 2019.
- Präsidium & Vorstand. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 29. März 2019.
- Julia Oehring: »Ungeschnitten«. Bundesverband Filmschnitt Editor e.V. (BFS), 21. Juni 2018, abgerufen am 28. März 2019.