Anklamer Markt
Der Anklamer Markt in Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) ist seit dem Mittelalter das Zentrum der Stadt. Er dient heute als Wochenmarkt.
Der Platz mit dem Brunnen steht unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
Die Hanse- und Lilienthalstadt Anklam mit 12.331 Einwohnern (2019) wurde erstmals 1243 als oppidum (Siedlung) und 1264 als civitas (Stadt) erwähnt.
Auf dem nahezu quadratischen sehr großem (um 1 Hektar) Platz aus dem 13. Jahrhundert stand früher in der Mitte das alte 1842 zerstörte Rathaus. Hier befindet sich heute der Marktbrunnen. Am Rande steht die ausgebombte gotische Nikolaikirche. Eng vor dem heutigen Lilienthalcenter stand das in den 2000er Jahren versetzte Lilienthaldenkmal von 1982 vom Warener Bildhauer Walther Preik; es steht nun in der Nähe des ehemaligen Pferdemarktes.
Im Rahmen der Städtebauförderung wurde der Platz nach einem kleinen Wettbewerb 2003/04 nach Plänen von Schreckenberg und Partner (Bremen) neu gestaltet und saniert. Zuvor sicherten Ausgrabungen die Lage der Fundamente des früheren Rathauses. An der Marktwestseite wurde 2005 ein fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshau der 1970er Jahre abgerissen und Neubauten entstanden.[2]
Erschlossen wird der Platz durch die Frauenstraße, Burgstraße, Peenstraße, Nikolaikirchstraße, Steinstraße, Badstüberstraße, Hohe Straße und Keilstraße.
Bedeutsame Gebäude
(Auswahl, D = Denkmalschutz)
- Nr. 1: 3-gesch. Wohn- und Geschäftshaus mit 4-gesch. Türmchen als Eckbetonung; mit Restaurant
- Nr. 2: 3-gesch. neueres Wohn- und Geschäftshaus
- Nr. 2a: 4-gesch. neueres Wohn- und Geschäftshaus mit Restaurant
- Nr. 2b: 3-gesch. neueres Wohn- und Geschäftshaus
- Nikolaikirchstraße Nr. 7: Ehemalige backsteingotische Nikolaikirche (D), gebaut von 1280 bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, 1945 ausgebombt, 1995/96 im Rahmen der Städtebauförderung bestandsgesichert, ab 2007 bis um 2014 saniert und Wiederaufbau durch die Stadt; heute mit IKAREUM - Lilienthal Flight Museum
- Nr. 3: 3-gesch. Rathaus von 1950/52 (D) mit Walmdach und Dachreiter als Uhrenturm; das frühere 2-gesch. gotische Rathaus von um 1400 mit Treppengiebel und großem Dachreiter befand sich in der Mitte des heutigen Platzes.
- Nr. 3a: 3-gesch. Volksbank Vorpommern eG
- Burgstraße Nr. 45: 3-gesch. Eckhaus als Wohn- und Geschäftshaus
- Nr. 4: 3-gesch. Wohn- und Geschäftshaus mit 4-gesch. barockisierendem Giebelrisalit und hohem Mansarddach; mit Greif Apotheke
- Nr. 5: 4-gesch. Wohn- und Geschäftshaus als Giebelhaus der 1970er Jahre
- Nr. 6: 3-gesch. Wohn- und Geschäftshaus aus den 1970er Jahren mit 4-gesch. Giebelrisalit
- Nr. 7: 4-gesch. Lilienthalcenter Anklam aus den 1990er Jahren
- Gotisches Rathaus um 1840
- Blick vom Nikolaikirchturm, 1970
- Markt 2012
- 2003: Ausgrabungen beim alten Rathaus
- Nikolaikirche 2004
- Nikolaikirche: innen mit neuem Dach
Gedenken Denkmale
- Marktbrunnen (auch Greifenbrunnen), Bronzeskulptur mit dem pommerschen Greif als Wappentier von Anklam; 1988 von Walther Preik
- Stolpersteine in Anklam:
- Markt 7, früher Markt 23 für Cläre Klara Silbermann (1896–1940) und Erich Silbermann (1887–1940), beide ermordet im Ghetto Belzec
Weblinks
Literatur
- Nordlicht Verlag (Hrsg.): Festschrift – 750 Jahre Anklam: Momente aus Geschichte und Gegenwart. Karlshagen/Anklam, März 2014.
Einzelnachweise
- Liste der Baudenkmale in Anklam
- Stadt Anklam Städtebauförderung 1991–1996. BIG Städtebau (Hrsg.), 1996.