Anhaltezentrum Vordernberg
Das Anhaltezentrum Vordernberg ist eine Einrichtung des österreichischen Innenministeriums in der Ausreisepflichtige, deren asyl- bzw. fremdenrechtliches Verfahren eine freiheitsbeschränkende Sicherung notwendig erscheinen lässt, untergebracht werden. Es wurde am 15. Jänner 2014 in Vordernberg eröffnet und soll andere Polizeianhaltezentren entlasten.
Geschichte
Auf Grund der in den letzten Jahrzehnten massiv ansteigenden Flucht- und Migrationsbewegungen in Richtung Westeuropa und damit auch nach Österreich, kam es zu einem starken Anstieg fremdenpolizeilicher Amtshandlungen. Daraus ergab sich, dass die Schubhaft in den Polizeianhaltezentren durchgeführt werden musste, die dafür weder baulich noch infrastrukturell noch personell auf Dauer geeignet waren. Im Hinblick auf die Erfüllung internationaler Vorgaben war Österreich daher veranlasst, eine entsprechend geeignete Einrichtung zu errichten, die für rund 220 Personen ausgelegt sein sollte.
Ab dem Jahr 2006 wurde eine entsprechende Standortsuche durchgeführt, die schließlich den Standort in Vordernberg ermittelte. Eine diesbezügliche Volksabstimmung in der Gemeinde ergab eine Zustimmung von knapp 70 % zum geplanten Projekt. Es erfolgte eine europaweite Ausschreibung für die Planung der Anlage, welche vom Wiener Architekturbüro SUE gewonnen wurde.
Ende März 2012 erfolgte der Spatenstich zum Bau, welches auf einem Gelände von rund 9.500 Quadratmetern errichtet wurde. Die Anlage wurde von der Bundesimmobiliengesellschaft errichtet, welche nach Fertigstellung an das Innenministerium vermietet wurde. Dienstlich untersteht das Anhaltezentrum Vordernberg der Landespolizeidirektion Steiermark.