Angela Bofill
Angela Tomasa Bofill (* 2. Mai 1954 im Stadtteil Bronx, New York, New York) ist eine US-amerikanische R&B-Sängerin. Ihr gelangen ab den späten 1970er Jahren einige Erfolge in den amerikanischen R&B- und Dance-Charts, darunter ihr größter Hit Too Tough aus dem Jahre 1983. Der große Durchbruch blieb ihr allerdings verwehrt.
Leben
Angela Bofill, Tochter eines kubanischen Vaters und einer puertorikanischen Mutter, studierte an der Manhattan School of Music. Zunächst sang sie als Solistin im New York Dance Theater of Harlem Chorus. Durch Vermittlung von Dave Valentin veröffentlichten die Produzenten Dave Grusin und Larry Rosen 1978 auf GRP Records Bofills erstes Album Angie mit dem Hit This Time I'll Be Sweeter.[1] Der feinfühlige Mix aus R&B, Soul, Jazz, Latin und Pop machte sie schnell bekannt. Sie „agierte dabei mit einer imponierenden zweieinhalb Oktaven-Stimme und ließ ihre Vorliebe für lateinamerikanische Rhythmen erkennen.“[2] Bis 1985 gelangen ihr, meist produziert von Narada Michael Walden, regelmäßig Hits in den R&B-Charts. Der Höhepunkt war 1983 die Single Too Tough aus dem gleichnamigen Album, die Platz 5 in den R&B- und Platz 2 in den Dance-Charts erreichte. Noch im gleichen Jahr wurde sie als beste R&B-Sängerin für den American Music Award nominiert.[3] Für das Album Tell Me Tomorrow arbeitete sie mit dem Fusion-Pioneer und Produzenten George Duke zusammen. 1988 folgte nach einer Pause ihr zweitgrößter Erfolg: I Just Wanna Stop kletterte bis auf Platz 12. Danach gelang ihr kein weiterer Hit mehr. Zwei Alben in den 1990er Jahren waren kaum erfolgreich. In den nächsten Jahren trat sie vorrangig in Bühnenshows wie God Don’t Like Ugly oder What a Man Wants, What a Man Needs auf. Außerdem arbeitete sie im Laufe ihrer Karriere unter anderem mit Dizzy Gillespie, Cannonball Adderley, Herbie Hancock und Stanley Clarke[1]. 1995 war sie als Backgroundsängerin auf dem Album Take Me Higher von Diana Ross zu hören.
Aufgrund eines Schlaganfalls, der eine linksseitige Lähmung und eine Beschädigung des Sprachzentrums verursachte, musste Bofill 2006 ihre Karriere beenden.[1] Wochen später fand ein Benefizkonzert statt, damit die unversicherte Sängerin ihre Arztrechnungen bezahlen konnte.[4] Im darauf folgenden Jahr erlitt sie einen weiteren Schlaganfall. Während einer langwierigen Therapie gab Bofill erst wieder im November 2009 Interviews. Im Mai 2010 folgte die Show The Angela Bofill Experience, bei der Bofills Songs von der Sängerin Maysa interpretiert wurden. Bofill selbst war ebenfalls erstmals wieder auf der Bühne zu sehen, gab allerdings aufgrund ihres immer noch beeinträchtigten Gesundheitszustandes nur Anekdoten zu ihren Liedern zum Besten.[5]
Diskografie
- GRP
- 1978: Angie
- 1979: Angel of the Night
- Arista
- 1981: Something About You
- 1983: Too Tough
- 1983: Teaser
- 1984: Let Me Be the One
- 1985: Tell Me Tomorrow
- Capitol
- 1988: Intuition
- Jive
- 1993: I Wanna Love Somebody
- Shanachie
- 1996: Love in Slow Motion
- Black Angel
- 2006: Live from Manila
Weblinks
- Angela Bofill Homepage
- Angela Bofill bei Discogs
- Angela Bofill bei AllMusic (englisch)
Einzelnachweise
- Porträt (Soulwalking)
- Kurzbiografie, Taurus Press Verlag
- The Awards Insider, Los Angeles Times
- Singer Angela Bofill Suffers Stroke; Benefit Concert Planned in New Jersey. In: Jet-Magazin. Band 109, Nr. 7, 20. Februar 2006, ISSN 0021-5996, S. 46 (online in der Google-Buchsuche).
- News-Seite von Bofills offizieller Homepage (Memento vom 21. September 2010 im Internet Archive)