Andreas Eggerdes
Andreas Eggerdes (* um 1500 in Rostock; † 21. August 1550 ebenda) war ein deutscher katholischer Theologe, Hochschullehrer und Rektor.
Leben
Andreas Eggerdes studierte ab dem Sommersemester 1524 an der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock,[1] an der er am 24. März 1528 zum Baccalaureus promoviert wurde.[1] Zum weiteren Studium wechselte er zum 5. Dezember 1532 an die Artistenfakultät der Universität Köln. Die Promotion zum Magister artium erfolgte an der Kölner Montanerburse am 1. April 1533.[2][3] Bereits im Sommer 1532 war die Rezeption Eggerdes' unter Dekan Konrad Pegel an der Philosophischen Fakultät erfolgt,[1] an der er dann als vom Rat der Stadt Rostock ernannter Professor Artes im Collegium philosophicum lehrte.[4] Er war mehrfach Dekan der Fakultät und wirkte zwischen 1539 und 1549 achtmal als Rektor und zweimal als Vizerektor der Akademie. Sein Nachfolger wurde Bernhard Mensing.
Eggerdes blieb katholisch, auch wenn er 1541 bei einer Visitation zusagte, sich (im Sinne der Reformation) zu bessern. Er hatte ein Kanonikat am Kollegiatstift der Jakobikirche und damit verbunden als Pfründe die Pfarrei der Dorfkirche in Biestow, einer Filialkirche der Jakobikirche. 1543 verbot der Rostocker Rat seinen Bürgern, nach Biestow zur Messe zu gehen.[5]
Neben Konrad Pegel gehörten Eggerdes und die zur gleichen Zeit beginnenden Arnold Burenius und der Magister Henricus Arsenius (eigentlich Hinrich Pauli) zu den Stützen, die der niedergehenden Universität wieder zu einem Ruf verhalfen. Eggerdes wurde 1540 im Rostocker Senatsauftrag nach Köln entsandt, um dort Lehrer für die Rostocker Universität anzuwerben. Zu den von den Ratsherren Umworbenen zählten Johannes Bronkhorst aus Nimwegen, Johannes Strubbe aus Deventer und Gilbert de Longueil aus Utrecht.[6]
Literatur
- Hans Henrich Klüver: Beschreibung des Hertzogthums Mecklenburg und dazu gehöriger Länder und Örte. – (Cap. XXI. Die Universität zu Rostock). Erster Theil, Wierings Erben, Hamburg 1737, S. 221. (Digitalisat Google-Buch)
- Karl Ernst Hermann Krause: Eggerdes, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 668.
- Marko A. Pluns: Die Universität Rostock 1418–1563: eine Hochschule im Spannungsfeld zwischen Stadt, Landesherren und wendischen Hansestädten. Böhlau, Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-412-20039-8, S. 328. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 2368.
Weblinks
- Literatur über Andreas Eggerdes in der Landesbibliographie MV
- Eintrag zu Andreas Eggerdes im Catalogus Professorum Rostochiensium
- Einträge zu Andreas Eggerdes im Rostocker Matrikelportal
- Eintrag zu Andreas Eggerdes im CERL Thesaurus
- Eintrag zu Andreas Eggerdes (ID: 974440862) im Repertorium Academicum Germanicum (RAG), abgerufen am 11. Dezember 2017.
Einzelnachweise
- Siehe Einträge im Rostocker Matrikelportal
- siehe Eintrag im RAG
- 1532, 575, # 32, Andr. Egizhardius, Rostockensis. In: Hermann Keussen (Hrsg.): Die Matrikel Der Universität Köln. II. Band, 1476–1559. Hanstein, Bonn 1919, S. 918. (Digitalisat Uni Düsseldorf)
- Otto Carsten Krabbe: Die Universität Rostock im 15. und 16. Jahrhundert. Band 2, Stiller, Rostock 1854, S. 412. (Digitalisat BSB München)
- Kirche Biestow, abgerufen am 12. Dezember 2017
- Marko A. Pluns: Die Universität Rostock 1418–1563: siehe Literatur