Anatoli Wassiljewitsch Iwanow (Musiker)
Anatoli Wassiljewitsch Iwanow (russisch Анатолий Васильевич Иванов; * 26. Juni 1934 in Leningrad; † 2. April 2012 in Wien) war ein russischer Solo-Paukist, Komponist, Dirigent und Volkskünstler Russlands[1].
Er war Vorstand der russischen Schlagzeuger-Assoziation (russ. Российская Ассоциация исполнителей на ударных инструментах)[2], Mitglied der Percussive Arts Society und Mitglied der russischen Autorengesellschaft. Er unterrichtete am N. A. Rimski-Korsakow-Konservatorium St. Petersburg und war einer der bekanntesten Pädagogen der russischen Schlagzeugschule.
Leben
Iwanow studierte Klavier und Schlagzeug am Leningrader Konservatoriums. Im Jahr 1957 absolvierte er die Prüfung bei Alexei Iwanowitsch Sobolew (russ. Соболев, Алексей Иванович) und Wassili Ewseewitsch Osadtschuk (russ. Осадчук, Васи́лий Евсеевич).
Seit 1952 arbeitete er im Staatlichen Russischen Volksorchester und im Jazz-Orchester. Seit 1964 arbeitete er als Solo-Schlagzeuger und Stimmführer der Schlaginstrumente im Orchester der Leningrader Philharmonie unter der Leitung von Jewgeni Mrawinski und Juri Temirkanow.[3]
In den 1960er Jahren entwickelte er ein Organisationsprogramm für ein Schlagwerk-Ensemble. Im Jahre 1996 schrieb er eine methodische Arbeit Играйте в ансамбле ударных инструментов! (deutsch: Spielen Sie im Ensemble der Schlaginstrumente!). Im Jahre 1989 gründete er ein Schlagzeug-Ensemble "Виват, ударные!", das in den 1990er Jahren mit einer Vielzahl an Konzerten mit Iwanows eigenen Kompositionen und mit seinen Arrangements klassischer Musik erfolgreich war.[4][5]
Er starb am 2. April 2012 in Wien. Anlässlich seines vierten Todestages fand am 12. April 2016 in dem Mariinski-Theater ein Gedenkkonzert statt.[6]
Werke
Zu seinen Werken gehören Musikstücke für russisches Volksorchester, Jazz-Orchester, Schlagzeug-Ensemble, für Vibraphon, Xylophon, Celesta, Flöte, Klavier mit Orchester, Pauken, Tuba-Ensemble, sieben Musikstücke für Pauken mit Klavier etc.[7] Eines seiner wichtigsten Werke ist die Transkription des "Kinderalbums" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski für Schlagzeug-Ensemble, die im Jahre 1995 veröffentlicht wurde.[8]
Veröffentlichungen
- Anatoli W. Iwanow: Vzgljad iz orkestra ("Взгляд из Оркестра", deutsch: Ein Blick aus dem Orchester), Sankt-Peterburg, Garmonija, 2004 ISBN 5-9268-0295-4.
Filmografie
- 1962: Ein Impromptu für Vibraphon – Regie: Nikita Kurichin
- 1964: Die Frühlingsstimmung Regie: Viktor Okuntzov[9]
- 1964: Ein Wintermärchen – Regie: Nikita Kurichin
Weblinks
Einzelnachweise
- Указ Президента Российской Федерации от 30 мая 1997 года № 539 «О награждении государственными наградами Российской Федерации». Kremlin.ru, 30. Mai 1997, abgerufen am 25. Dezember 2019 (russisch): „ИВАНОВУ Анатолию Васильевичу - солисту заслуженного коллектива России - Академического симфонического оркестра Санкт-Петербургской государственной филармонии имени Д.Д.Шостаковича“
- НП "РОССИЙСКАЯ АССОЦИАЦИЯ ИСПОЛНИТЕЛЕЙ НА УДАРНЫХ ИНСТРУМЕНТАХ", Санкт-петербург (ИНН 7813320962, ОГРН 1057810320545) телефон, сайт, отзывы, адрес, учредители. Archiviert vom Original; abgerufen am 18. März 2021 (russisch).
- Irina Sozinova: Und nochmals zur Geschichte der Klasse der Schlaginstrumente. (Zum 200. Jahrestag von I. F. Mertens). In: Sankt Petersburger Konservatorium. Sankt Petersburger Konservatorium, archiviert vom Original; abgerufen am 18. Juni 2020 (russisch).
- Библиотека Академии Русского балета имени А.Я.Вагановой. Abgerufen am 18. Juni 2020 (russisch).
- Klassische Melodien. - Vivat, Percussion spielt klassische Melodien. In: Österreichische Nationalbibliothek. Abgerufen am 13. März 2021.
- Концерт памяти народного артиста РСФСР Анатолия Иванова. Kudago, 2016, abgerufen am 25. Dezember 2019 (russisch).
- Альбом начинающего ударника-ансамблиста. Вып.1. Archiviert vom Original; abgerufen am 18. Juni 2020 (russisch).
- Kinderalbum. - Österreichische Nationalbibliothek. Österreichische Nationalbibliothek, abgerufen am 21. Januar 2020.
- Весеннее настроение (1964). In: Youtube.com. Ленинградская студия телевидения, 1964, abgerufen am 28. September 2020 (russisch).