Anatoli Petrowitsch Orlow
Anatoli Petrowitsch Orlow (russisch Анато́лий Петро́вич Орло́в; * 25. März 1879 in Rybniza, Kreis Danilow, Gouvernement Jaroslawl; † 21. Dezember 1937) war ein russisch-orthodoxer Geistlicher, Theologe und Kirchenhistoriker.
Leben
Anatoli Orlow wurde als Sohn des Priesters Pjotr Gurjewitsch Orlow und dessen Frau Alexandra Alexejewna geboren. Er studierte am Theologischen Seminar von Jaroslawl zwischen 1900 und 1904, dann an der Theologischen Akademie von Moskau, welche er mit einer Arbeit über Die Lehre von St. Hilarius von Poitiers von der Dreifaltigkeit abschloss. Ein Masterstudium beendete er 1908 mit der Arbeit: Trinitarischen Grundzüge von St. Hilarius von Poitiers. Von 1909 bis 1910 besuchte er Theologievorlesungen an der Universitäten von Berlin und München.
Ab 1916 war er Professor für die Geschichte und Doktrin der Sekten in Russland.
Zwischen 10. September 1917 und 1922 war er Rektor der Geistlichen Akademie in Moskau. Während der Kampagne zur Enteignung der Kirche wurde er verhaftet und nach einem Prozess zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde zu 5 Jahren Arbeitslager umgewandelt. Nach einer Amnestie wurde er 1924 freigelassen, aber am 24. März umgehend erneut verhaftet und zu drei Jahren Verbannung in Narym verurteilt. Eine erneute Verhaftung und Verurteilung zu Straflager erfolgte 1931. Die Strafe verbüßte er in Archangelsk. Nach der Entlassung wurde er Priester in Tarussa. Dort wurde er von einer NKWD-Trojka am 22. September 1937 festgenommen und zum Tode verurteilt. Am 21. Dezember 1937 wurde er erschossen.
Werke
- Luther und Zwingli. In: Theological Journal, Nr. 11, 1905.
- Die Natur und die historische Bedeutung der sogenannten "Kulturkampf" in Deutschland. In: Theological Journal, Nr. 12, 1905.
- Trinitarische Grundzüge von St. Hilarius von Poitiers. Sergijew Possad, 1908.
- Christologie des Hilarius von Poitiers. Sergijew Possad, 1909.
- Soteriologie des Anselm von Canterbury. Sergijew Possad, 1915.
- Soteriologie von Peter Abaelard (in Verbindung mit seinen anthropologischen Ansichten). In: Journal of Theology, 1916, Nr. 3–4, 5, 6. 1917, Nr. 1.
Weblinks
- Biographie (Memento vom 25. Juni 2008 im Internet Archive). mirslovarei.com (russisch)
- Biographie (Memento vom 14. Mai 2009 im Internet Archive). martirolog.ru (russisch)