Amt Windeck
Das Amt Windeck war ein seit 1250 bestehender früherer Verwaltungsbereich des Herzogtums Berg. Sein Verwaltungszentrum war zuerst Burg Windeck.
Geschichte
Verwaltungssitz war ab 1250 die Burg Windeck. Zum Amt gehörten die Kirchspiele Much, Dattenfeld, Waldbröl, Morsbach, Rosbach und Leuscheid.
Das Amt Windeck grenzte im Westen an die Ämter Steinbach und Blankenberg und war durch die Reichsherrschaft Homburg in zwei Gebiete geteilt. Alleine im Norden lag das Kirchspiel Much, im Osten lagen die Kirchspiele Dattenfeld, Waldbröl, Morsbach, Rosbach und Leuscheid und der Reichshof Eckenhagen.
Der Mathematiker Erich Philipp Ploennies schrieb in seinem Werk Topographia Ducatus Montani 1715 über das Amt Windeck: „Dieses Ambt, obgleich darinnen mehrentheils Haber wächßt, ist jedoch gut, weilen die Leut darin fleißig und mit Viehzucht und Handel den Mangel zu ersezzen suchen.“ (S. 102)
Johann Adolph Saur, 1675 bis 1705 Schultheiß in Much, kaufte 1684 Burg Overbach und war 1694 bis 1700 Amtmann des Amtes Windeck. Es folgten die unten genannten Amtleute von Mirbach und von Gaugreben. Eigentliche Verwalter waren jedoch die Landdinger Johann Andreas Paschalis Joesten (1774 bis 1796) und bis 1796 dessen Bruder Heinrich Joseph Joesten. Das Amt Windeck hatte neben dem Hochgericht drei Untergerichte in Much, Eckenhagen und Morsbach. 1806 erfolgte eine Umstrukturierung.
Amtmänner
Folgende Amtmänner sind urkundlich belegt:[1][2]
- 1260: Adolf von Wiehl, advocatus de Wintecgin
- 1313: Johann Quad, advocatus de Windechke
- 1356: Heinrich von Grafschaft, amptman zu Windecke
- 1361: Gerhard (der Jüngere) von Waldenburg gen. Schenkern, officiatus in Windecke
- 1362–1363: Adolf von Grafschaft, amptman zo Windecke
- 1388: Wilhelm Stael von Holstein, Amtmann zu Windeck
- 1641: Bertram von Nesselrode (nach landesherrlichen Akten)
- 1694–1700: Johann Adolph Saur
- 1776–1794: Freiherr Gerhard Johann Wilhelm von Mirbach
- bis 1806: Moritz Freiherr von Graugreben
Siehe auch
Literatur
- Karl Schröder: Zwischen französischer Revolution und Preußens Gloria, Heimatverein Eitorf, 1989.
- Albrecht Brendler: Auf dem Weg zum Territorium. Verwaltungsgefüge und Amtsträger der Grafschaft Berg 1225–1380. Inaugural-Dissertation, Bonn 2015, S. 224–241.
Einzelnachweise
- Brendler (2015), S. 241.
- Renate Leffers: Die Neutralitätspolitik des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm als Herzog von Jülich-Berg in der Zeit von 1636–1643, Bergische Forschungen, Band VIII, Neustadt an der Aisch 1971, S. 94.