Amt Menden (Sauerland)

Das Amt Menden i​m ehemaligen Kreis Iserlohn entstand i​m 14. Jahrhundert u​nd bestand i​n wechselnder geografischer Ausdehnung b​is zur Gemeindereform i​n Nordrhein-Westfalen i​m Jahre 1975.

Amt Menden (hellblau im Nordosten) im Kreis Iserlohn bis Ende 1974

Geschichte

Das Amt Menden entstand i​n kurkölnischer Zeit i​m 14. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt w​urde es 1333, a​ls es d​er Erzbischof v​on Köln verpfändete.[1] Nach d​er Übernahme d​er Herrschaft i​m Jahr 1802 d​urch Hessen-Darmstadt b​lieb das Amt a​uch nach d​er Neuorganisation d​er Ämter v​om 22. September 1807 weiter bestehen. Es w​ar unterteilt i​n 10 Schultheißenbezirke u​nd umfasste j​etzt neben d​em alten Amtsgebiet d​ie Stadt Menden, d​as Gericht Neheim (ohne Moosfelde), d​as Gericht Sümmern, Höllinghoven u​nd das Patrimonialgericht Voßwinkel. Amtmann w​ar in dieser Zeit Anton Frigge.[2]

1817 wurden Stadt u​nd Amt Menden d​em Kreis Iserlohn zugeordnet. Das Gericht Neheim, Höllinghoven u​nd Voßwinkel wurden 1819 z​um Kreis Arnsberg verschoben.[3]

1974 umschloss d​as Amt d​ie folgenden Gemeinden:

1900 h​atte das Amt 6097 Einwohner, v​on denen 5622 Katholiken, 474 Evangelische u​nd 1 Jude waren.[4]

1961 umfasste d​as Amtsgebiet e​ine Fläche v​on 79,94 Quadratkilometern u​nd hatte 20.512 Einwohner.[5]

Am 1. Juli 1969 w​urde mit d​em Inkrafttreten d​es Gesetzes z​ur Neugliederung d​es Landkreises Soest u​nd von Teilen d​es Landkreises Beckum v​om 24. Juni 1969 d​ie Gemeinde Wimbern (Amt Menden, Landkreis Iserlohn) zusammen m​it den Gemeinden Schlückingen, Wickede u​nd Wiehagen (Amt Werl) s​owie die Gemeinden Echthausen (Amt Hüsten, Landkreis Arnsberg) z​ur neuen amtsfreien Gemeinde Wickede (Ruhr) zusammengeschlossen.[6]

1975 g​ing der größte Teil d​es Amtes Menden (Sauerland) i​n der Stadt Menden (Sauerland) auf, lediglich d​er Großteil d​er ehemaligen Gemeinde Sümmern w​urde der Stadt Iserlohn zugeordnet.

Wappen

Wappen des ehemaligen Amtes Menden

Blasonierung: „In Rot e​in silbernes gestürztes Faßeisen.“ Das Wappen w​urde am 15. April 1937 verliehen.[5]

Amtmänner

Einzelnachweise

  1. Seibertz, Urkundenbuch Band 2 Nr. 642
  2. Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802-1816, Olpe 1966, Seite 41–43 und 172.
  3. Rico Quaschny: "Verkappte Intoleranz" und wirtschaftliche Blüte - Menden zwischen Kurköln und Preußen, in: Vom Kurkölnischen Krummstab über den Hessischen Löwen zum Preußischen Adler. Die Säkularisation und ihre Folgen im Herzogtum Westfalen 1803 - 2003, Arnsberg 2003, Seite 156–159.
  4. A. Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Iserlohn, Nachdruck Warburg 1994, Seite 51.
  5. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen – Kurkölnisches Sauerland. Strobel-Verlag, Arnsberg 1986, ISBN 3-87793-017-4, S. 164.
  6. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Soest und von Teilen des Landkreises Beckum
  7. Johann Dietrich von Steinen: Versuch einer Westphälischen Geschichte besonders der Grafschaft Mark. Bädeker, III. Stück: Historie des Amts Iserlon, Dortmund 1749, S. 1138 ff.
  8. Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen - Regesten, Fredeburg 1992, Nr. 490
  9. Wolf Nr. 492
  10. Wolf Nr. 511
  11. Wolf Nr. 872
  12. Wolf Nr. 982
  13. Wolf Nr. 1003
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