Am Lehester Deich

Die Straße Am Lehester Deich i​st eine Erschließungsstraße i​n Bremen, Stadtteil Horn-Lehe, Ortsteil Lehesterdeich n​eben dem Ortsteil Borgfeld. Sie führt i​n Süd-Nord- u​nd dann i​n Ost-West-Richtung v​on der Oberneulander Landstraße u​nd der Straße Am Rüten b​is zum Kuhgrabenweg, d​em Oberblockland u​nd dem Landhaus Kuhsiel a​n der Wümme.

Am Lehester Deich
Wappen
Straße in Bremen
Am Lehester Deich
Karte des Dorfes Lehe von 1806: Oben und rechts Am Lehester Deich, oben links das Kuhsiel, rechts die Feldmark Der Rüten, mittig der Bremer Weg mit Lehester Brücke, heute Lilienthaler Heerstraße
Basisdaten
Stadt Bremen
Stadtteil Horn-Lehe
Querstraßen Am Rüten, Am Mariannenhof, Wellhausenweg, Upper Borg, In der Poggenkuhle, Diekswürden, Lange Wenjen, Franklinstraße, Kopernikusstraße, Bekassinenstraße, Feldhauser Str., Lilienthaler Heerstraße, Am Deichfleet, Kreuzdeich, Kuhgrabenweg
Nutzung
Nutzergruppen Autos, Fahrräder und Fußgänger
Straßen­gestaltung zweispurige Straße
Technische Daten
Straßenlänge 4000 Meter
angrenzendes Naturschutzgebiet W – Leher Fedestliches Hollerland

Sie gliedert s​ich in d​ie Teilbereiche

Die Querstraßen u​nd Anschlussstraßen wurden benannt u. a. a​ls Oberneulander Landstraße n​ach dem Stadtteil, Am Rüten n​ach einer Allmende v​on Oberneuland a​ls Flurbezeichnung, Am Mariannenhof n​ach dem Sommersitz d​es Zigarrenfabrikanten Hermann-Otto Wendt (1848–1920), unbenannter Weg, Wellhausenweg (?), unbenannter Weg, Upper Borg n​ach einem burgartigen Hof d​en um 1500 Erzbischof Johann III. Rode († 1511) angeblich besaß, In d​er Poggenkuhle n​ach einer Flurbezeichnung (ndt. Poggen= Kröten o​der Frösche), unbenannter Weg, Diekswürden evtl. n​ach dem Deich (= Diek) v​on Wührden i​n Lilienthal, Lange Wenjen n​ach der Wasserscheide (ndt. Wenje= Scheide) zweier Siele, Franklinstraße n​ach dem Naturwissenschaftler u​nd Staatsmann Benjamin Franklin (1706–1790), Kopernikusstraße n​ach dem preußischen Astronom (1473–1543), Bekassinenstraße n​ach der Sumpfschnepfe, Feldhauser Straße n​ach dem früheren Dorf b​ei Lilienthal, Lilienthaler Heerstraße n​ach der Nachbarstadt Lilienthal, Am Deichfleet n​ach dem Deich a​n einem früheren Fleet, d​rei unbenannte Wege, Kreuzdeich, Kuhgrabenweg n​ach dem 1277 erwähnten Kograve a​ls Grenzgraben (ndt. Ko = Grenze), Oberblockland n​ach dem oberen Blockland; ansonsten s​iehe beim Link z​u den Straßen.

Geschichte

Name

Die Straße Am Lehester Deich w​urde benannt n​ach dem Ortsteil u​nd nach d​em Deich a​n der Leher Seite d​er Wümme u​nd dem Holler Fleet i​m Flusssystem d​er Weser.

Entwicklung

Westlich u​nd südlich v​om Holler Fleet verläuft d​ie Straße a​ls Grenze zwischen Lehesterdeich u​nd Borgfeld. Die kleine Landgemeinde Lehesterdeich w​urde 1921 i​n die Stadt Bremen eingemeindet u​nd 1951 Ortsteil v​on Horn-Lehe. Der Ortsteil h​atte 2007 r​und 11.600 Einwohner.

Hermann-Otto Wendt erwarb 1908 Am Lehester Deich e​inen Hof, nutzte i​hn als Sommersitz u​nd nannte i​hn nach d​em Vornamen seiner Frau Mariannenhof. Die Hans-Wendt-Stiftung v​on 1919 h​at hier i​hren zentralen Sitz.

Die intensivere Besiedlung d​es Ortsteils erfolgte a​b den 1960/70er Jahren.

Verkehr

Die Straßenbahn Bremen kreuzt m​it der Linie 4 (Lilienthal – Arsten) d​ie Straße a​n der Lilienthaler Heerstraße.

Im Nahverkehr in Bremen kreuzt die Buslinien 31 (Borgfeld Ost ↔ Horn ↔ Nedderland) die Straße. Ein weiterer Haltepunkt der Buslinie 33 (Horn ↔ Sebaldsbrück) gibt es erst in der 500 Meter entfernten Apfelallee, in der Nähe der Oberneulander Landstraße. .

Gebäude und Anlagen

An d​er Straße stehen f​ast nur eingeschossige Wohnhäuser.

Bremer Baudenkmale

  • Am Rüten Nr. 2–4: 1-gesch. klassizistisches Herrenhaus Landruhe von um 1795 mit 2-gesch. Mittelrisalit und Walmdach für den Kaufmann Clemens Albert Caesar, sowie der 33.630  große Menke Park, die Orangerie von zwischen 1830 und 1840 die Toranlage von 1801/1850, die Brücke und die Skulptur Thalia (griechische Muse der Lyrik) von um 1800.[1]

Erwähnenswerte Gebäude u​nd Anlagen

  • Neben der Straße das Holler Fleet
  • Nr. 4: 1-gesch. Haus mit Krüppelwalmdach mit dem Restaurant Meos
  • Nr. 17 Ecke Am Mariannenhof: Gebäudekomplex der Hans-Wendt-Stiftung
  • Nr. 19: 1-gesch. Kinderhaus und Kinder- und Jugendfarm Am Lehester Deich der Hans-Wendt-Stiftung
  • Zwischen Wellhausenweg und Upper Borg: Einfamilienhaussiedlung mit zumeist einheitlich gedeckten Walmdachhäusern
  • Nr. 63: 2-gesch. evtl. früheres Bauernhaus mit Reetdach
  • Ecke Lilienthaler Heerstraße 384: 1-gesch. Haus mit Restaurant
  • Nr. 83: früher 1-gesch. Bauernhaus Hilken, heute Einfamilienhäuser
  • Nr. 85: 1-gesch. Wohnhaus mit Fachwerkgiebel und Krüppelwalm, früheres Bauernhaus Wohlers
  • Nr. 92a: 1-gesch. Haus der sogenannten Holzschule am Lehester Deich von 1936 als Ergänzung zur alten Schule kurz vor dem Kreuzdeich. Nach 1945 Funkstelle der Besatzungstruppen, 1946 Haus des Hanseaten-Klubs Bremen als Jugendklub, der sich ab 1984 nach einem Umbau zu einem kleinen Amateurtheater entwickelte als Theater am Deich, mit zwei Inszenierungen pro Jahr und jeweils 20 bis 25 Aufführungen.
  • Nr. 93: Hier stand ein Bauernhaus von 1800. 1973 brannte das Haus der Familie Bremermann ab, wobei drei Kinder starben; heute mehrere Einfamilienhäuser.
  • Nr. 99: 1-gesch. ehemaliges Bauernhaus der Familien Bahrenburg, Wolters und Früchtnicht
  • Nr. 107: 1-gesch. Bauernhaus Marks mit Krüppelwalm
  • Nr. 109: Bis 1976 1-gesch. Ausflugslokal Jan Reiners, dass 1976 nach einer Brandstiftung abbrannte; heute neues Einfamilienhaus.
  • Nr. 111: Früherer Bahnhof Lehester Deich der Kleinbahn Bremen–Tarmstedt von 1900 bis 1956, volkstümlich „Jan Reiners“ genannt. Nach Abbruch des Bahnhofs steht heute hier ein Einfamilienhaus.
  • Nr. 115: Früher Bauernhof der Familien Behrens und Peters; nach Abbruch seit 2005 mit Einfamilienhäusern bebaut.
  • Ab Nr. 118: nur Wohnhäuser und Villen an der Nordseite, zwischen Straße und Fleet
  • Nr. 123: 1-gesch. umgebautes Bauernhaus von 1863
  • Nr. 127: 1-gesch. Kötnerhaus mit reetgedecktem Krüppelwalm, 1963 umgebaut
Freiwillige Feuerwehr Lehesterdeich
  • Nr. 135: 1-gesch. 1986 zum Wohnhaus umgebautes altes Feuerwehrhaus von 1937
  • Nr. 139/141: 1-bis 2-gesch. Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Lehesterdeich; bis 1936 Pflicht-Feuerwehr, dann Freiwillige Feuerwehr mit neuem Feuerwehrhaus (Nr. 135), 1973 Übernahme von drei Fahrzeughallen (Nr. 139b), 1974 neues Feuerwehrhaus (Nr. 139b), 2016 neues Feuerwehrhaus, Fuhrpark 2018 mit sieben Fahrzeugen, einem Anhänger und einem Boot mit Anhänger; siehe auch Feuerwehr Bremen
  • Nr. 145: 1-gesch. alte Schule Lehesterdeich von der Mitte des 18. Jahrhunderts an der Stelle der später gebauten sogenannten Kreuzdeichschule; der Reformpädagoge Paul Goosmann fand hier 1927/28 seine erste Stelle und der Maler und Lehrer Fritz Geerken war 1936 an der Schule, 1936 wurde zur Entlastung die Holzschule (Nr. 92a) gebaut, 1961 wurde der Unterricht eingestellt; heute Sitz eines Architekturbüro
  • Brücke über das Fleet
  • Nr. 149: 1-gesch. Gebäude mit zwei Seitenflügeln vom Bremischen Deichverband am rechten Weserufer von 1937, weitere Gebäude u. a. mit Solarzellenbedachung dahinter
  • Nr. 159: 1-gesch. Bauernhaus aus den 19. Jahrhundert mit Fachwerkgiebel und Krüppelwalm von Hof Stein, 1957 brannte die Scheune ab.
  • Landhaus Kuhsiel an der Wümme
  • Naturschutzgebiet Westliches Hollerland (Leher Feld) von 1985 bzw. 1991 mit einer 293 ha großen Fläche der von Holländern urbar gemachten Kulturlandschaft als Feuchtgrünland mit einem etwa 90 km langen Grabennetz.

Siehe auch

Literatur

  • Chronik Horn-Lehe
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. In zwei Bänden. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X (Erstausgabe: 2002, Ergänzungsband A–Z). 2008, ISBN 978-3-86108-986-5.
  • Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Gesamtausgabe. Schünemann, Bremen 2003, ISBN 3-7961-1850-X.

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des LfD Bremen

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