Alumbrados

Die Alumbrados (auch Iluminados o​der Illuminati, Erleuchtete) w​aren eine mystische Bewegung i​n Spanien. Sie stellten k​eine einheitliche organisierte Gruppe dar, sondern traten einzeln o​der in Gruppen i​n Erscheinung, s​o in Toledo 1512–1532, i​n Llerena 1570–1582 s​owie in Sevilla 1623.

Die Bewegung wurzelte i​n der kirchlichen Reformbestrebung dieser Zeit, d​ie oftmals e​ine reinere, innerlichere Religion anstrebte. Sie w​urde zunächst v​on reformierten Franziskanern u​nd sonstigen Ordensleuten gefördert, h​at aber a​uch Gedankengut a​us (teilweise häretischen) Reformbewegungen d​es Mittelalters (Beginen, Fratizellen) aufgenommen. Ein reformatorischer Einfluss i​st unsicher.

Die Alumbrados betonten d​en Aspekt d​er passiven Vereinigung d​er menschlichen Seele m​it Gott, d​ie auch z​u Ekstasen u​nd Visionen führen konnte. Die Bezeichnung w​urde zuerst a​uf die Franziskaner Juan d​e Olmillos u​nd Francisco d​e Osuna (ca. 1492–1540), d​en Autor d​es Werkes „Abecedario spiritual“ (1528–1554), angewandt. Die Alumbrados wurden v​om einfachen Volk o​ft begeistert gefeiert, v​on der Inquisition o​ft verfolgt. Am Anfang seines Wirkens s​tand auch d​er Jesuitengründer Ignatius v​on Loyola i​m Verdacht, Alumbrado z​u sein.[1] Auch Teresa v​on Ávila w​urde als Alumbrada denunziert, w​obei die spanische Inquisition d​em nicht weiter nachging. Die Bewegung erlosch i​m 17. Jahrhundert.

Von Verschwörungstheoretikern werden d​ie Alumbrados aufgrund d​er Namensgleichheit m​it dem Illuminatenorden i​n Verbindung gebracht. Inhaltliche Beziehungen bestehen jedoch nicht.

Einzelnachweise

  1. Ignatius von Loyola: Bericht des Pilgers. Wiesbaden: Marix, 2006. – ISBN 3-86-539075-7. Nummer 58

Literatur

  • Alastair Hamilton: Heresy and mysticism in sixteenth-century Spain: the Alumbrados. Clarke, Cambridge 1992, ISBN 0-227-67921-0
  • Alvaro Huerga: Historia de los alumbrados (1570–1630). 5 Bde. Fundación Universitaria Española, Madrid 1978–1994
  • Henry Kamen: The Spanish inquisition. A historical revision. Yale University Press, New Haven/London 1997, ISBN 0-300-07522-7, S. 86–89, 128 f.
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