Alte Verbindungsbahn Leipzig
Die Alte Verbindungsbahn war eine rund 5 km lange eingleisige, ursprünglich nur für den Güterverkehr angelegte Bahnstrecke in Leipzig, welche den Bayerischen Bahnhof im Süden der Stadt zunächst mit dem Dresdner, später auch mit dem Magdeburger, dem Thüringer und dem Berliner Bahnhof im Norden der Stadt verband.
Leipzig Dresdner Bahnhof–Leipzig Bayerischer Bahnhof | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | ca. 5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Die ab 1847 von der Sächsisch-Bayerischen Staatseisenbahn geplante und gebaute eingleisige Verbindungsbahn ging am 20. Juli 1851, fünf Tage nach dem abschließenden Lückenschluss der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn zwischen Reichenbach und Plauen im Vogtland, in Betrieb. Konzipiert war die Strecke für den Austausch von Güterwagen, im Reiseverkehr war zwischen den Kopfbahnhöfen der einzelnen Bahngesellschaften Umsteigen vorgesehen. Ab 1859 diente die Verbindungsstrecke schließlich auch dem Personenverkehr, die Bahngesellschaften übergaben sich seitdem einzelne Kurswagen.[1][2]
Nach 1859 wurde der Berliner Bahnhof durch einen Abzweig direkt angeschlossen. Bis 1870 stieg der Verkehr auf der Strecke stark an, so dass diese den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Durch die rasante Ausdehnung der Stadt entstanden außerdem viele gefährliche, niveaugleiche Straßenkreuzungen. Deshalb wurde ab 1873 der Bau einer neuen Verbindungsbahn geplant. Mit der Inbetriebnahme dieser neuen Verbindungsbahn am 20. August 1878 wurde die alte Strecke stillgelegt und abgebaut.
Streckenbeschreibung
Die Strecke war mit einer Spitzkehre in den Bayerischen Bahnhof eingebunden. Sie führte in einem Bogen östlich um die Leipziger Ostvorstadt herum, unter anderem im Zuge der heutigen Johannisallee. Sie querte niveaugleich den Ostplatz, im weiteren Verlauf ab 1874 ebenfalls niveaugleich die damals in Betrieb genommene Eilenburger Eisenbahn. Sie querte weiterhin den Täubchenweg und die Dresdner Straße niveaugleich und weiter nördlich mittels einer Brücke die damalige Trasse der Strecke nach Dresden, heute die Eisenbahnstraße. Im weiteren Verlauf verzweigte sie sich in mehrere Arme, die zunächst zum Dresdner Bahnhof und zum Magdeburger Bahnhof, später auch zum Thüringer Bahnhof führten. Nach 1859 kam ein vierter Arm zum Berliner Bahnhof hinzu.
Streckenlänge
Eine zeitgenössische Quelle gab die Länge der Strecke mit 0,65 Meilen[3] an. In einer anderen, jüngeren Quelle wird die Streckenlänge mit exakt 5,00 km beziffert[4], in einer dritten Quelle ist etwas weniger präzise von 5 km die Rede.[5]
Literatur
- Wolfram Sturm: Eisenbahnzentrum Leipzig. Pro Leipzig e.V., Leipzig 2003, ISBN 3-9807201-9-5.
Einzelnachweise
- André Marks: Der Eisenbahnknoten Leipzig. 1. Auflage. Sutton Verlag GmbH, Erfurt 2016, ISBN 978-3-95400-678-6, S. 13.
- Manfred Berger: Hauptbahnhof Leipzig. 1. Auflage. Transpress Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-344-70474-3 (formal falsch), S. 34 f.
- Die Sächsischen Staats-Eisenbahnen. 1849-1850. In: Eisenbahn-Zeitung: Organ der Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Band 10. Verlag der J. B. Metzlerschen Buchhandlung, Stuttgart 24. Oktober 1852, S. 181 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Erich Preuß, Reiner Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. 1. Auflage. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0, S. 139.
- Rolf Bayer, Gerd Sobek: Der Bayerische Bahnhof in Leipzig. 1985, S. 72.