Alte Post (Saarbrücken)
Die Alte Post (auch: Alte Hauptpost) in Saarbrücken ist das ehemalige Postamt der Landeshauptstadt. Das Gebäude steht als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
Das Gebäude wurde 1928/29 als Dienstgebäude der Oberpostdirektion für das Saargebiet und Hauptpostamt der Stadt Saarbrücken erbaut. Die Entwürfe stammen von dem Architekten Ludwig Nobis nach einem Grundriss von W. Hausmann. Gleichzeitig entstanden ein Postbahnhof und Postgleise. Nach der Rückgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich am 1. März 1935 wurde das Gebäude Sitz der Oberpostdirektion Saarbrücken.
Nach dem Bau eines neuen Postgebäudes auf einem Nachbargrundstück stand das Gebäude ab Mitte der 1980er Jahre leer und verfiel. 2001 erwarb die Saarbrücker Munitor AG den Flachdachbau und begann 2012 mit der Sanierung für 20 Mio. Euro, um auf 10 000 Quadratmetern Büros zu vermieten. Das Postamt wurde komplett entkernt, die Fassade blieb erhalten.[2] Ab November 2013 sollte das saarländische Bildungsministerium hier für mindestens 5 Jahre auf 8 500 m² einziehen.[3] Aufgrund von baulichen Verzögerungen musste der Einzug jedoch verschoben werden.[4] Der Umzug fand schließlich vom 11. bis 13. April 2014 statt.[5][6] Im Erdgeschoss befindet sich auf 800 m² ein Restaurant, welches lange Zeit der Systemgastronomie-Kette L'Osteria angehörte, das auch den Platz vor der Post mit Außenbestuhlungen nutzt.[7]
Architektur
Das spitzwinklig zulaufende u-förmige Gebäude an der Kreuzung Trierer Straße/ St. Johanner Straße besteht aus einem Stahlbetonskelett, das mit Backsteinen ausgemauert wurde. Die Bauverzierung aus braun-blauen Eisenklinkern der Birkenfelder Ton- und Ziegelwerke im Obergeschoss und an den Rundbogen im Erdgeschoss und die Fensterbänder unterhalb des Flachdaches sind nicht mehr vorhanden. Die südliche Gebäudeecke ist als turmartiger Vorsprung konzipiert. Mächtige Rundbögen bilden den Eingang zur Vorhalle. Die Bögen setzen sich an der Fassade im kompletten Erdgeschoss als Blendbögen fort in denen große Rundbogenfenster sitzen.
Rezeption
Das Gebäude war auf der 5-Saar-Franken-Briefmarke und der 12-Saar-Franken-Marke im Jahr 1952 abgebildet.
Literatur
- Josef Baulig, Hans Mildenberger, Gabriele Scherer: Architekturführer Saarbrücken. Historischer Verein für die Saargegend, Saarbrücken 1998, S. 190.
- Der Neubau für die Oberpostdirektion und das Postamt (Triererstr.) (sic!) in Saarbrücken, Saarbrücken 1930.
- Marlen Dittmann: Die Baukultur im Saarland 1904–1945, hrsg. vom Institut für Landeskunde im Saarland (Saarland-Hefte 3), Saarbrücken 2004.
Weblinks
Einzelnachweise
- Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste der Landeshauptstadt Saarbrücken (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive), S. 97 (Trierer Straße 33)
- Investor will mit 40 Millionen Euro die alte Post sanieren (Memento vom 18. Januar 2014 im Webarchiv archive.today), Saarbrücker Zeitung, 2. Februar 2011
- Umbau der Alten Post hat begonnen (Memento vom 14. Juni 2015 im Internet Archive), Saarbrücker Zeitung, 10. Juli 2012
- Baumängel: Ministeriums-Umzug in Alte Post verzögert sich, Saarbrücker Zeitung, 16. Oktober 2013
- Wo der Kultusminister künftig residiert. In: Saarbrücker Zeitung, 8. April 2014
- Saarbrücker Zeitung: Bald Carbonara im Ministerium. Abgerufen am 19. Juli 2020.
- Gastronomie auf Platz vor der alten Post in Saarbrücken (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive), Saarbrücker Zeitung, 4. Oktober 2013