Alois Miedl

Alois Miedl (* 3. März 1903 i​n München; † 4. Januar 1990) w​ar ein deutscher Kunsthändler.

Miedl w​urde 1903 a​ls Sohn d​es Milchbauern Alois Miedl u​nd dessen Ehefrau Maria Streicher geboren. Von 1920 b​is 1924 arbeitete Miedl b​eim Bankhaus Heinrich u​nd Hugo Marx i​n München, d​ann bis 1929 b​ei der Münchner Bank Witzig & Co. Im Jahr 1930 w​urde er Direktor d​er Schantung-Handelaktiengeselschaft u​nd zog 1932 a​ls Leiter d​er Veland i​n die Niederlande.[1] Dort erwarb e​r im Juli 1940 d​ie berühmte Kunsthandlung v​on Jacques Goudstikker u​nd verkaufte v​or allem NS-Raubkunst.[2][3]

Alois Miedl war mit der Jüdin Theodore „Dorie“ Fleischer verheiratet, mit der er zwei Kinder, Ruth Marie (* 1925) and Hanns Alois (* 1933), hatte. Miedl hatte gute Kontakte zu Nazi-Größen wie Göring und Ferdinand aus der Fünten, dem Chef der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam. Miedl war mehrmals Gast bei Hitler am Berghof in Berchtesgaden. Im Juli 1944 floh Miedl mit seiner Frau über die Schweiz nach Spanien[4], wo er dann bis zu seinem Tod lebte.

Literatur

  • Nils Fiebig: Alois Miedl. Der Bankier und die Raubkunst. Geschäfte im Schatten der Macht. Königshausen & Neumann, Würzburg 2020, ISBN 978-3-8260-6991-8.

Einzelnachweise

  1. Alois Miedl. Biografieën van Nederlandse ondernemers, International Instituut voor Sociale Geschiedenis, abgerufen am 9. Juni 2020.
  2. Zwischen Rechtsanspruch und Großzügigkeit. In: Der Tagesspiegel. 19. April 2007.
  3. Michael Anton: Illegaler Kulturgüterverkehr. 2010. (eingeschränkte Vorschau)
  4. Günther Haase: Kunstraub und Kunstschutz, Band I: Eine Dokumentation. 2008, S. 153, 260f, 339. (eingeschränkte Vorschau)
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