Alkimachos (Sohn des Agathokles)
Alkimachos (altgriechisch Ἀλκίμαχος; 4. Jahrhundert v. Chr.), Sohn des Agathokles, war ein Gefolgsmann der makedonischen Könige Philipp II. und Alexander der Große.
Um das Jahr 337/336 v. Chr. wurde Alkimachos zusammen mit Antipatros von Philipp II. als diplomatischer Unterhändler nach Athen entsandt, wo beiden die Ehrenbürgerwürde (proxenia) verliehen wurde.[1] Während des Asienfeldzuges wurde er nach der Schlacht am Granikos 334 v. Chr. in Ephesos von Alexander mit dem Kommando über mehrere Truppenteile betraut, mit denen er die Griechenstädte Aioliens und Ioniens von der persertreuen Oligarchie befreien und die Demokratie wiederherstellen sollte.[2]
Danach wird Alkimachos nicht mehr erwähnt. Inwiefern er mit einer namensgleichen Person identisch ist, die in dem sogenannten „zweiten Brief Alexanders an Chios“ erwähnt wird, ist umstritten.[3]
Mögliche Familienverbindungen
Johann Gustav Droysen rechnete Alkimachos den Brüdern Lysimachos, Philippos und Autodikos als ihren ältesten hinzu. Diese Annahme fußt allerdings nur auf der Übereinstimmung ihrer Vaternamen (Patronym), was allein aber, wie schon Karl Julius Beloch bemerkte, kein genügender Beweis für eine tatsächliche Verwandtschaft mit ihnen ist.[4] Außerdem wird Alkimachos auch sonst nicht im Zusammenhang mit den Brüdern genannt.
Möglicherweise war Alkimachos schon von Philipp II. mit einer Landschenkung bei Apollonia bedacht worden, sofern er mit dem gleichnamigen Vater des zwischen den Jahren 321 bis 318 v. Chr. inschriftlich bezeugten Eigners Alkimachos identisch war, der dieses Land als väterliches Erbe hielt.[5]
Literatur
- Waldemar Heckel: Who’s who in the age of Alexander the Great. Prosopography of Alexander’s empire. Blackwell, Malden MA u. a. 2006, ISBN 1-4051-1210-7, S. 9–10.
- Johannes Kirchner: Alkimachos 5). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,2, Stuttgart 1894, Sp. 1540.
Anmerkungen
- Hypereides, Gegen Demades frag. 77; Anaximenes, FGrHist 72 F 16. Die Ehrung ist auch inschriftlich belegt, Inscriptiones Graecae II² 239 = Marcus Niebuhr Tod: A Selection of Greek Historical Inscriptions, Vol. II (1948), Nr. 180.
- Arrian, Anabasis 1, 18, 1–2.
- W. G. Forrest: Alexander’s Second Letter to the Chians, In: Klio, Vol. 51 (1969), S. 201–206. A. J. Heisserer: Alexander the Great and the Greeks: the Epigraphic Evience (1980), S. 96–117. Francis Piejko: The "Second Letter" of Alexander the Great to Chios, In: Phoenix, Vol. 39 (1985), S. 238–249. Der Brief ist inschriftlich erhalten und befindet sich im Archäologischen Museum von Chios (Katalogeintrag "Alexander's Second Letter to the Chians").
- Karl Julius Beloch: Griechische Geschichte, Band 4, Abteilung 2 (Neuauflage von Elibron Classics series, 2006), S. 131.
- Inscriptiones Graecae II² 391.