Ali & Ava
Ali & Ava ist ein Filmdrama von Clio Barnard, das im Juli 2021 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes erstmals gezeigt wurde und am 4. März 2022 in die Kinos im Vereinigten Königreich kam.
Film | |
---|---|
Originaltitel | Ali & Ava |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Länge | 95 Minuten |
Stab | |
Regie | Clio Barnard |
Drehbuch | Clio Barnard |
Produktion | Tracy O'Riordan |
Musik | Harry Escott |
Kamera | Ole Bratt Birkeland |
Schnitt | Maya Maffioli |
Besetzung | |
|
Handlung
Ali lebt in Bradford und verdient sein Geld als Verwalter von Mietwohnungen seiner Familie, hat aber früher erfolgreich als DJ in Clubs gearbeitet. Zuhause hat Ali Tausende von Schallplatten zusammengetragen, hauptsächlich mit Bhangra, Rap und elektronischer Tanzmusik. Als er noch Musik auflegte, lernte er seine Frau Runa kennen. Anfänglich war es eine Liebesbeziehung, doch irgendwann nach der Hochzeit verflog der Funke, und sie haben sich so weit auseinandergelebt, dass sie nun ausziehen und sich von ihm scheiden lassen will. Im Gegensatz zu seinen aus Pakistan stammenden Verwandten ist Ali selbst nicht besonders religiös. Nun hat er Angst seiner Familie mitzuteilen, dass seine Ehe gescheitert ist.
Als Ali seinen slowakischen Mietern einen Gefallen tun will und deren Tochter Sofia von der Schule abholt, lernt er Ava kennen, die dort in der Nachhilfe tätig ist. Er bietet ihr an, sie mit in die Stadt zu nehmen, und ist schnell von ihr angetan, auch weil er sieht, wie gut sie mit Kindern umgehen kann und obwohl sie Folk liebt, mit dem Ali gar nichts anzufangen weiß. Sein Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit.
Ava ist Irin und eigentlich gegenüber allen Briten misstrauisch. Als sie das erste Mal heiratete, war sie noch sehr jung und hat nun mehrere Kinder von verschiedenen Männern. Ihr letzter Partner, der erst kürzlich verstarb, hat sie nicht nur psychisch, sondern auch körperlich misshandelt. Ihr Anfang 20-jähriger Sohn Callum ist selbst schon Vater, vermisst seinen eigenen jedoch sehr. Callum ist in rechtsextremen Kreisen unterwegs und daher wütend, als er sieht, wie gut Ali und seine Mutter sich verstehen.[1]
Produktion
Regie führte Clio Barnard, die auch das Drehbuch schrieb.
Adeel Akhtar und Claire Rushbrook spielen in den Titelrollen Ali und Ava.[2] Ellora Torchia spielt Alis Noch-Ehefrau Runa, Shaun Thomas Avas Sohn Callum.
Die Dreharbeiten fanden in Bradford, West Yorkshire statt. Damit blieb Barnard ihren nordenglischen Wurzeln treu, wo die Regisseurin bereits ihre drei vorherigen Spielfilme Dark River, The Selfish Giant und The Arbor gedreht hat.[3] Als Kameramann fungierte Ole Bratt Birkeland.
Der Film feierte am 11. Juli 2021 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes seine Premiere, wo er in der Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs gezeigt wurde.[4] Im August 2021 wurde er beim Internationalen Filmfestival Karlovy Vary und im September 2021 beim Toronto International Film Festival vorgestellt.[5][6] Eine erste Vorstellung in der Schweiz erfolgte Ende September 2021 beim Zurich Film Festival und Anfang Oktober 2021 beim Filmfest Hamburg erstmals in Deutschland. Ebenfalls im Oktober 2021 wurde er beim Busan International Film Festival und beim London Film Festival vorgestellt[7] und im November 2021 beim AFI Fest und beim Cork International Film Festival.[8] Ende Januar, Anfang Februar 2022 wurde er beim Göteborg International Film Festival gezeigt[9], Anfang Februar 2022 auch beim International Film Festival Rotterdam.[10] Der Kinostart im Vereinigten Königreich erfolgte am 4. März 2022. Ebenfalls im März 2022 wird er beim Luxembourg City Film Festival vorgestellt.[11]
Im März 2022 veröffentlichte Cognitive Shift die Coverversion der irischen Ballade Grace aus dem Film. Das Stück, das ursprünglich von Frank & Seán O’Meara geschrieben wurde, wird von Karan Casey gesungen und wurde von Filmkomponist Harry Escott neu interpretiert.[12]
Auszeichnungen
British Academy Film Awards 2022
- Nominierung als Bester britischer Film
- Nominierung als Bester Hauptdarsteller (Adeel Akhtar)
British Independent Film Awards 2021
- Nominierung als Bester britischer Independent-Film (Clio Barnard und Tracy O'Riordan)
- Nominierung für die Beste Regie (Clio Barnard)
- Nominierung als Beste Hauptdarstellerin (Claire Rushbrook)
- Auszeichnung als Bester Hauptdarsteller (Adeel Akhtar)
- Nominierung für das Beste Drehbuch (Clio Barnard)
- Auszeichnung für die Beste Musik (Connie Farr und Harry Escott)
- Nominierung für das Beste Casting (Shaheen Baig)
Cairo International Film Festival 2021
- Nominierung für den Arab Film Critics' Award for European Films[13]
Weblinks
- Ali & Ava in der Internet Movie Database (englisch)
- Ali & Ava im Programm des Toronto International Film Festivals
- Ali & Ava – Official Trailer von Altitude Films bei YouTube (Video, englisch)
Einzelnachweise
- https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-reviews/ali-ava-review-toronto-2021-1235019479/
- Jake Cole: Review: 'Ali & Ava' Is a Granular Melodrama About Dreams Deferred and New Beginnings. In: slantmagazine.com, 11. September 2021.
- https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-reviews/ali-ava-review-toronto-2021-1235019479/
- Ali & Ava. In: quinzaine-realisateurs.com. Abgerufen am 4. Dezember 2021.
- https://www.kviff.com/en/programme/film/57/35277-ali-ava
- Ali & Ava. In: tiff.net. Abgerufen am 4. Dezember 2021.
- Teresa Vena: European movies boast a strong presence at the 26th Busan International Film Festival. In: cineuropa.org. 1. Oktober 2021.
- 66th Cork International Film Festival Celebrates its Return for 17 Days in November. In: corkfilmfest.org, 30. September 2021.
- Ali & Ava. In: goteborgfilmfestival.se. Abgerufen am 12. Januar 2022.
- IFFR 2022: first films announced. In: iffr.com, 3. November 2021.
- Ali & Ava. In: luxfilmfest.lu. Abgerufen am 26. Februar 2022.
- https://filmmusicreporter.com/2022/03/04/karan-caseys-harry-escotts-grace-cover-from-ali-ava-soundtrack-released/
- Jochen Müller: „Ich bin dein Mensch“ für Arab Film Critics' Award nominiert. In: Blickpunkt:Film, 27. Oktober 2021.