Algenlaminit

Algenlaminit („Laminit“ v​on lateinisch lāmina „Platte, Blatt, Scheibe“) i​st ein feingeschichtetes Sedimentgestein m​it englagigen Strukturen, d​as durch d​ie Stoffwechseltätigkeit v​on Algen u​nd anderen Mikroben s​owie durch e​ine Bindung v​on Karbonatpartikeln i​n den Mikrobenmatten (früher: Algenmatten) entstanden ist.

Feinschichtiges Sedimentgestein ("Runzelmarken") im südlichen Teil der Insel Gotland.

Entstehung

Algenlaminite sind bezüglich ihrer Entstehungsweise den Stromatolithen ähnlich und mit ihnen grundsätzlich vergleichbar. Einige Mikroorganismen in den Flachwasserbereichen von Meeren und Seen bauen durch Ausscheidung mineralischer Stoffwechselprodukte (Karbonate, Kieselsäure) einen eigenen lebensnahen Raum auf. Besonders bekannt sind dafür beispielsweise die Korallen. Andere binden mineralische Schwebstoffe in ihren Lebensraum ein.
Für die Entstehung feinschichtiger planarer oder leicht gekräuselter Laminite sind in der Hauptsache Cyanobakterien verantwortlich. In ihren mattenförmigen Kulturen werden biomikritische Karbonatpartikel aus dem Schwebstoffanteil des Wassers eingebunden. Die Mikroben wachsen senkrecht zur Mattenebene weiter und erzeugen auf diese Weise einen systematisch wiederkehrenden lagenartigen Aufbau. Besonders charakteristisch ist dabei die parallele Lage dieser in geringer Distanz zueinander liegenden Schichten.

In d​ie feinen Schichten eingelagert finden s​ich versteinerte Gasblasen („Birdseyes“ o​der syngenetische Poren), welche nachträglich m​it Mineralsubstanzen ausgefüllt s​ein können.

Literatur

  • Dorrik A. V. Stow: Sedimentgesteine im Gelände. Heidelberg (Spektrum) 2008 ISBN 978-3-8274-2015-2
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