Alfred Ziffer
Alfred Ziffer (* 20. April 1957 in München; † 19. Oktober 2017 ebenda[1]) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Leben
Alfred Ziffer wurde als zweites Kind von Friedrich und Clothilde Ziffer (geb. Barth) am 20. April 1957 in München geboren. Er besuchte das Wilhelmsgymnasium. Von 1977 bis 1984 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Kunstgeschichte, mit den Nebenfächern Archäologie und Volkskunde. Er schloss das Studium mit einer Arbeit über „Die Wandmalereien Ludwig von Herterichs“ ab.
1991 folgte die Promotion an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn zum Dr. phil. mit dem Dissertationsthema „Wolfgang von Wersin (1882–1976) Vom Adel der Form“. Dies Thema bestimmte auch seine weitere Laufbahn als Kunsthistoriker. So war er 1990–1991 als Kurator für Konzeption, Organisation und Katalog der Ausstellung „Wolfgang von Wersin – Vom Kunstgewerbe zur Industrieform“ für das Museum Villa Stuck München, verantwortlich.
Ab 1998 war er Kurator der privaten Nymphenburger Porzellan-Sammlung der Familie Bäuml, die im Marstallmuseum von Schloß Nymphenburg ausgestellt ist. Dort kümmerte er sich um Ausstellungskonzeption, Ankäufe und um die Archivverwaltung.
Von 1998 bis 2005 war er Berater der Nymphenburger Porzellanmanufaktur in den Bereichen Forschung, Produktentwicklung, Marketingstrategien und PR.
Seit 2005 war er Vizepräsident der Gesellschaft der Keramikfreunde e.V. Düsseldorf, und auch Redakteur der Vereinszeitschrift „Keramos“.
Seine Sammlung ausgewählter und sehr seltener Porzellane der Manufaktur Nymphenburg, sowie Möbel und Kunsthandwerk wurde 2018 auf Veranlassung seines langjährigen Partners, dem Journalisten, Autor und Kunstsammlers B. Michael Andressen im Auktionshaus Neumeister versteigert.[2] Die wichtigsten Porzellane waren auf Wunsch von Andressen bereits vor der Auktion als Schenkung an das Bayrische Nationalmuseum übergeben worden. Aus dem Erlös erhielt das BNM 50 % für Ankäufe. Danach hat B. Michael Andressen dem BNM eine Reihe von Objekten als Schenkung in Erinnerung an Dr. Alfred Ziffer übereignet sowie weitere Museen und Institutionen in Gedenken an Alfred Ziffer unterstützt.
Würdigung
Er war ein „Meister seines Fachs“ der „über ein sicheres Urteil und eine umfassende Bildung“ verfügte. Hans Ottomeyer
Seine Begeisterung für die Objekte, machte ihn zu einem „der besten Kunsthistoriker seiner Generation“. Angela von Wallwitz
Schriften (Auswahl)
- 1987 Nymphenburger Porzellan. Sammlung Bäuml. Bäuml Collection. Arnoldsche Verlagsanstalt, ISBN 3-925369-61-9.
- 1991 Wolfgang von Wersin, 1882–1976. Vom Kunstgewerbe zur Industrieform – Klinkhardt und Biermann, ISBN 3-7814-0320-3.
- 1993 Porzellan. Die schönsten Motive und Dekore aus berühmten Manufakturen – Callwey, ISBN 3-7667-1082-6.
- 1997 Nymphenburger Moderne. Die Porzellan-Manufaktur im 20. Jahrhundert – Edition Minerva, ISBN 3-932353-05-6.
- 2005 Malerei und Feuerkunst. Fayencen der Sammlung Neuner – Edition Minerva, ISBN 3-938832-03-7[3]
Über Alfred Zimmer
- Katharina Hantschmann: Zur Erinnerung an unseren Vizepräsidenten Dr. Alfred Ziffer (20. April 1957 – 19. Oktober 2017). In: Keramos, 241/242, 2018, S. 4–10.
- Schriftenverzeichnis Dr. Alfred Ziffer. In: Keramos, 241/242, 2018, S. 11–16.
Einzelnachweise
- Nachruf abgerufen am 24. September 2020
- PDF des Auktionskataloges. Abgerufen am 22. Januar 2021.
- Lambacher, Lothar, Gesellschaft der Keramikfreunde: Tönerne Welten : figürliche Keramik aus sechs Jahrhunderten : eine Bestandsaufnahme im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin. [Deggendorf?], ISBN 978-3-88609-766-1.