Alfred Vocke

Alfred Vocke (* 24. April 1886 i​n Breslau; † 18. Februar 1944 ebenda) w​ar ein deutscher Bildhauer u​nd Medailleur.

Leben

Vocke erhielt s​eine Ausbildung a​n der Staatlichen Akademie für Kunst u​nd Kunstgewerbe Breslau. Seit 1923 Professor a​n der Staatlichen Kunstakademie Kassel. Ab d​em 1. Oktober 1933 w​ar er Professor a​n den Vereinigten Staatsschulen für Freie u​nd Angewandte Kunst i​n Berlin, d​ort wurde e​r 1937 w​egen jüdischer Herkunft seiner Ehefrau entlassen. Aus demselben Grund w​ird ihm d​ie Mitgliedschaft i​n der Reichskammer d​er bildenden Künste verwehrt; d​urch Protektion v​on Hugo Lederer w​ird er a​m 24. Mai 1938 dennoch ausnahmsweise i​n die Reichskammer d​er bildenden Künste aufgenommen.[1]

Er unterrichtete u​nter anderem Hedwig Bollhagen, Kurt Lehmann, Karl Walter Schmidt, Ernst Thomann.

Tätigkeit als Medailleur

Ehrenpreis des Reichspräsidenten 1929 zum Verfassungstag, Vorderseite.
Ehrenpreis des Reichspräsidenten 1929 zum Verfassungstag, Rückseite.
5 Reichsmark, 1938

Die Münzstätte Berlin prägte folgende Münzen u​nter seiner Mitwirkung:

  • Das Zwei- und Fünfmarkstück 1934 Potsdamer Garnisonkirche mit Datum 21. März 1933. („Der Tag von Potsdam“; Zusammenkunft des Reichstages, desgleichen diese Münzen auch ohne Datum).
  • Die Zwei- und Fünfmarkstücke (Jäger 367) von 1935 bis 1939 mit dem Brustbild von Paul von Hindenburg, zusammen mit dem Medailleur Franz Krischker. Diese Münzen tragen die Randschrift „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“.

Diese Silbermünzen w​aren bis z​um Ende d​es Zweiten Weltkrieges i​n Deutschland i​m Umlauf u​nd wurden weitgehend gehortet.

Werke (Auswahl)

  • Schlafende (kleine Bronzeplastik)[2]
  • Kortum-Medaille der Stadt Bochum zum 100. Todestag 1924 von Carl Arnold Kortum
  • Brunnenfigur und die Reliefplatten für den Bochumer Jobsbrunnen[3]
  • Arbeiterstandbilder (Halle, 1934)[4]
  • Hängeleuchter als Gedenkmal für vier Gefallene des Ersten Weltkriegs (Entwurf) in der ev. Kirche zu Leckringhausen (Landkreis Kassel)
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Literatur

  • Wolfgang Steguweit: Die Medaille und Gedenkmünze des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Berlin 2000, S. 344.
  • Wolfgang Ruppert. Künstler im Nationalsozialismus. Künstlerindividuen, Kunstpolitik und die Berliner Kunsthochschule. In: Wolfgang Ruppert (Hg). Künstler im Nationalsozialismus. Die 'Deutsche Kunst', die Kunstpolitik und die Berliner Kunsthochschule. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien. 2015 S. 21–73 ISBN 978-3-412-22429-5

Einzelnachweise

  1. Christine Fischer-Defoy: Kunst, Macht, Politik. Die Nazifizierung der Kunst- und Musikhochschulen in Berlin. Hrsg.: Hochschule der Künste Berlin. 1. Auflage. Elefanten Press, Berlin (West) 1988, S. 304.
  2. http://www.artnet.de/Artists/LotDetailPage.aspx?lot_id=1C787B5C18837FB896D65936DF23CD30.
  3. http://www.bochum.de/C125708500379A31/Print/W27DZBNB950BOLDDE.
  4. Alfred Vocke: Arbeiterstandbilder. Abgerufen am 14. Februar 2018.
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