Alfred Schanz

Alfred Schanz (* 22. November 1868 i​n Oelsnitz/Vogtl.; † 17. November 1931 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Orthopäde.

Alfred Schanz

Leben

Nach d​em Abitur i​n Plauen studierte Schanz a​n der Universität Leipzig, d​er Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel u​nd der Universität Jena. In Jena w​urde er 1892 z​um Dr. med. promoviert.[1] Die orthopädische Ausbildung durchlief e​r bei Albert Hoffa i​n Würzburg. In Dresden eröffnete e​r 1897 e​ine Arztpraxis; s​chon 1899 berichtete e​r über d​ie ersten 1000 Patienten[2] u​nd 1900 e​ine Privatklinik. Er befasste s​ich mit d​en noch h​eute schwierigen Problemen Angeborene Hüftluxation, Coxa vara, Skoliose u​nd Spondylitis. 1901 gehörte e​r zu d​en Gründern d​er Deutschen Gesellschaft für Orthopädie.[3]

Im Ersten Weltkrieg h​alf er Kriegsversehrten m​it Prothesen. 1918 schrieb e​r einen Nachruf a​uf Friedrich Hessing.

Er s​tarb als Sanitätsrat k​urz vor seinem 63. Geburtstag.

Werke

  • Über die Bedeutung von Massage und Heilgymnastik in der Skoliosentherapie. Breitkopf & Härtel 1901.
  • Die statischen Belastungsdeformitäten der Wirbelsäule, mit besonderer Berücksichtigung der kindlichen Skoliose. Enke, Stuttgart 1904.
  • Fuss und Schuh – eine Abhandlung für Aerzte, Schuhmacher und Fussleidende. Enke, Stuttgart 1905.
  • Ueber Resultate und Indikationen des Skoliosenredressements. Wien 1906.
  • Handbuch der orthopädischen Technik für Aerzte und Bandagisten. Jena 1908.
  • Über Krüppelnot und Krüppelhilfe, mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im Königreich Sachsen. Dresden 1908.
  • Das militärische Heilverfahren einschließlich Beschaffung von Prothesen und Arbeitsbehelfen. Teubner, Dresden 1916.
  • Kranke Füsse, gesunde Stiefel. Enke, Stuttgart 1916.
  • Die Leistungsfähigkeit künstlicher Glieder. Enke, Stuttgart 1916.
  • Die Zukunft unserer kriegsverletzten Arbeiter. Teubner, Dresden 1917.
  • Die Lehre von den statischen Insuffizienz-Erkrankungen; mit besonderer Berücksichtigung der insufficientia vertebrae. Enke, Stuttgart 1921.
  • Handbuch der orthopädischen Technik, für Ärzte und Bandagisten. Mit 1545 Abbildungen. Gustav Fischer, Jena 1923.
  • Praktische Orthopädie. Springer, Berlin 1928.
  • Der Bauch als Hilfstragorgan der Wirbelsäule. Springer, Berlin 1931.
  • Deformitäten im Bereich des Kniegelenkes mit Einschluss der Verkrümmungen des Ober- und Unterschenkels, in: Georg Joachimsthal: Handbuch der orthopädischen Chirurgie, Bd. 2, S. 457–580.

Literatur

  • Jörn Henning Wolf: Alfred Schanz und sein Kunstgriff der Schraubenfixation zur Fragmentjustierung bei der Osteotomie. Operative Orthopädie und Traumatologie 2 (1990), S. 302–307, doi:10.1007/BF02514759.
  • Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2. Ausgabe, Bd. 8: Poethen – Schlüter. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-110-94025-1, S. 761 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Zur Casuistik der apoplectiformen Bulbärparalyse mit Demenz.
  2. mit Ernst Mayer: 1000 Patienten, ein Bericht. Stuttgart 1899.
  3. August Rütt (Hg.): Geschichte der Orthopädie im deutschen Sprachraum. Enke, Stuttgart 1993. ISBN 3-432-25261-7, S. 31, 36.
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