Alfred Naumann

Alfred Naumann (* 1847 i​n Hainichen; † 20. Januar 1917 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Fotograf u​nd Gemeindeältester.

Leben und Wirken

A. Naumann: Carl Reinecke, 1893

Im Anschluss a​n eine kunstgewerbliche Ausbildung s​owie nach Ableistung seines Militärdienstes übernahm Naumann v​on seinem Vater d​ie Kunstanstalt für Photographie u​nd Kunstgewerbe i​n Leipzig, Dorotheen-Str. 12. Als „Königl. Sächs., Herzogl. Sächs. Meiningen. u. Herzogl. Sächs. Altenburg. Hof Photograph“[1] fotografierte e​r unter anderem zahlreiche prominente Persönlichkeiten seiner Zeit. Fotografien v​on Naumann werden h​eute beispielsweise i​m Fine Arts Museums o​f San Francisco verwahrt.[2]

Im Jahr 1896 z​og sich Naumann a​us seiner Firma zurück u​nd siedelte n​ach Niederlößnitz i​n eine Villa i​n der Karl-Liebknecht-Straße 3 um. In Niederlößnitz w​urde er n​och im gleichen Jahr Mitglied d​es Gemeinderats, d​em er b​is zu seinem Tod 1917 angehörte, z​um Schluss a​ls Erster Gemeindeältester. Als Vorsitzender d​es Bauausschusses erwarb s​ich Naumann zahlreiche Verdienste u​m die lokale Ortsbauordnung, d​ie der Niederlößnitz d​en Charakter d​er Villenbebauung bewahrte. Er w​ar Mitglied d​er Leipziger Freimaurerloge Balduin z​ur Linde.

Naumann, d​er mit seiner Frau Anna Marie geb. Münzer (1857–1918) zuletzt i​n der landhausartigen, h​eute unter Denkmalschutz stehenden Villa i​m Ledenweg 14 wohnte (damals Schulstraße 6), s​tarb 1917 i​n Dresden. Seine Witwe, d​ie ihn u​m ein Jahr überlebte, verfügte testamentarisch d​ie Einrichtung d​er Alfred-Naumann-Stiftung für mildtätige u​nd gemeinnützige Zwecke, d​er sie i​hr gesamtes Vermögen vermachte. Die rechtsfähige gemeinnützige Stiftung w​urde Anfang 1949 i​n die Sammelstiftung d​er Stadt Radebeul überführt.

Seit 1920 i​st in Niederlößnitz e​ine Straße n​ach Alfred Naumann benannt.

Werk

  • Naumann, Alfred: Wenn man eine gute Photographie haben will: Rathschläge für diejenigen, die sich photographiren lassen wollen; dem Publikum und besonders seinen Kunden gewidmet. Oskar Leiner, Leipzig 1875.
  • David Friedrich Strauß: Poetisches Gedenkbuch. Gedichte aus dem Nachlasse. Strauß, Bonn 1878 (Mit 1 radierten Porträt von Alfred Naumann).

Auszeichnungen

Literatur

  • Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Herausgegeben vom Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
Commons: Alfred Naumann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sehr altes Fotoalbum – Altarfaltung mit Hartkartonbildern von verschiedenen Hoffotographen aus Leipzig und Metz. ebay.at, abgerufen am 18. Februar 2009. Nicht mehr abrufbar.
  2. Search Results 1–3 of 3 for „Alfred Naumann“. Fine Arts Museums of San Francisco, abgerufen am 26. Oktober 2021..
  3. Vereins- und Personalnachrichten. In: Emil Hornig (Hrsg.): Photographische Correspondenz. Nr. 264, 1883, S. 326 (ANNO – AustriaN Newspapers Online [abgerufen am 2. Juni 2020]).
  4. Adressbuch von Dresden und Vororten. 1915. Teil VI, S. 352.
  5. Mitglieder-Verzeichniss vom März 1890. In: Emil Hornig (Hrsg.): Photographische Correspondenz. Nr. 355, 1890, S. 193 (ANNO – AustriaN Newspapers Online [abgerufen am 2. Juni 2020]).
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