Alfred Krause (Architekt)
Alfred Krause (* 17. Dezember 1866 in Dresden; † 5. Februar 1930) war ein deutscher Architekt.
Leben
Alfred Krause studierte an der Baugewerkschule Leipzig und der Kunstakademie Dresden. Um 1897 war er verantwortlicher Bauleiter bei der Errichtung der Trinitatiskirche in Hainichen. Vermutlich machte er spätestens dort Bekanntschaft mit Paul Korff, der von Gotthilf Ludwig Möckel dorthin entsandt wurde; es ist möglich, dass Krause, ein Lipsius-Schüler, schon länger für Möckel gearbeitet hatte. Die beiden Architekten heirateten später zwei Schwestern, Marie oder Maria und Adele Leonhardt.
Im Jahr 1899[1] tat sich Alfred Krause in Rostock mit seinem späteren Schwager[2] Korff zu einer Bürogemeinschaft zusammen, die mehrere Jahre lang Bestand hatte, obwohl Korff recht bald nach Laage übersiedelte. Welcher der beiden Architekten welche Bauten plante, wurde zumindest bei späteren Veröffentlichungen zu den Werken deutlich gemacht.[3]
Das Rostocker Adressbuch führt das Architekturbüro Krause & Korff bis 1912; 1916 erschien ein Werkverzeichnis Krauses unter dem Titel Architekt Krause, B. D. A., Rostock.[4]
Werke
Zu den Bauten, für die Krause verantwortlich zeichnete, gehörte das Geschäftshaus Schurig in Rostock.[4]
1901 wurde in Rostock ein Denkmal für Großherzog Friedrich Franz III. von Wilhelm Wandschneider aufgestellt. Krause gab diesem Monument eine architektonische Einfassung. Das Standbild existiert nicht mehr; es wurde wohl im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Den Sockel verwendete man wahrscheinlich für ein Denkmal für die Opfer des Faschismus weiter.[5]
Aus den Jahren 1910 bis 1912 stammt die Villa Baltic in Kühlungsborn, damals noch Arendsee, die Krause für das Ehepaar Wilhelm und Margarete Hausmann entwarf.[6] Die bauplastische Ausschmückung des neobarocken Gebäudes schuf Wilhelm Jaeger.[7]
Eines der ersten Stahlbetongebäude Mecklenburgs wurde 1911 Am Strom in Warnemünde errichtet. Die Pläne stammten aus dem Büro Krause & Korff. Das mit einem Turm geschmückte Haus wurde ab 1920 unter dem Namen „Hotel Reichshof“ betrieben. Bei einem Bombenangriff 1942, der wahrscheinlich den Arado-Flugzeugwerken gegolten hatte, büßte das Haus den Turm und seinen ursprünglichen Dachstuhl ein.[8]
Die 1914 für den Bauherrn Johannes Piper errichtete Apotheke in der Doberaner Straße 43b in Rostock gehört laut Hans-Heinrich Schimler zu den „stattlichsten Bauten der Kröpeliner-Tor-Vorstadt“.[9]
1920 wurde das Haus Neuer Markt 3 in Rostock nach Plänen Krauses umgebaut.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolf Karge: Schlösser und Herrenhäuser in Mecklenburg. Hinstorff Verlag, 2011, ISBN 978-3-356-01611-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche), gibt dagegen 1901 an.
- Helmut Borth, Mecklenburger Architekt Paul Korff hinterließ vielfältige Spur der Steine, 25. November 2017 auf www.svz.de
- Paul Korff auf www.kmkbuecholdt.de
- Elke Onnen: Paul Korff. Lukas Verlag, 2017, ISBN 978-3-86732-263-8, S. 12 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Bernfried Lichtnau: Bildende Kunst in Mecklenburg und Pommern von 1880 bis 1950. Lukas Verlag, 2011, ISBN 978-3-86732-061-0, S. 399 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Das Schloss hinter den Dünen verfällt, auf www.ndr.de
- Hartmut Bornhoff, Mecklenburger Mirjamsbrunnen, 18. November 2010 auf www.juedische-allgemeine.de
- Hotel am Alten Strom auf www.hotel-am-alten.strom.de
- Hans-Heinrich Schimler, Doberaner Straße 43b (Wohnhaus) auf www.mv-terra-incognita.de
- Bernfried Lichtnau: Architektur und Städtebau im südlichen Ostseeraum zwischen 1936 und 1980. Lukas Verlag, 2002, ISBN 978-3-931836-74-0, S. 308 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)