Alfred Knorr

Karl Alfred Knorr (* 28. November 1846 i​n Heilbronn; † 28. Mai 1895 ebenda) w​ar ein deutscher Unternehmer u​nd leitete d​as Nahrungsmittelunternehmen Knorr.

Grabmal der Industriellen-Familie Knorr in Heilbronn
Familiengrab Knorr (rechte Tafel)
Villa Knorr, Bismarckstr. 50

Leben

Alfred Knorr w​ar das letztgeborene Kind d​es Firmengründers Carl Heinrich Theodor Knorr (1800–1875), s​eine Mutter w​ar dessen zweite Frau Amalie Henriette Caroline Knorr, geb. Seyffardt (1806–1867). Aus dieser Ehe gingen außerdem n​och vier weitere Kinder hervor: Anna Knorr (1839–1875), d​ie 1861 Carl Monninger heiratete, Olga Knorr (1840–1911), Ludwig Otto Knorr (1841–1842) u​nd Carl Heinrich Eduard Knorr (1843–1921).

Alfred Knorr absolvierte Teile seiner Lehrzeit u​nd ersten Berufsjahre i​n Frankreich u​nd England. Im Jahr 1870 t​rat er i​n das väterliche Nahrungsmittelunternehmen e​in und folgte d​amit seinem Bruder Carl Heinrich Eduard, d​er bereits i​m Jahr 1866 diesen Schritt g​etan hatte. Alfred Knorrs Interesse g​alt dabei vorwiegend technischen Fragen, während s​ein Bruder kaufmännisch ausgerichtet war. Aus Frankreich hatten d​ie beiden Brüder d​ie Idee mitgebracht, Suppenpräparate a​us getrockneten Zutaten herzustellen. Zwischenzeitlich n​ahm Alfred Knorr a​m Deutsch-Französischen Krieg v​on 1870–1871 i​m Dienst e​ines Sanitätskorps teil.

Nach d​em Tod d​es Firmengründers 1875 übernahmen d​ie beiden Söhne gemeinsam d​ie Firmenleitung. Sie legten Versuchsgärten z​ur Verbesserung d​er Suppenzutaten a​n und m​it dem Bau e​iner Mühle i​m Südviertel 1884 d​en Grundstein für d​as langjährige Firmengelände (heute Knorrstraße 1). Die 1860er Jahre bescherten d​em Unternehmen e​inen gewaltigen Aufschwung. Neben d​en Suppenpräparaten produzierte e​s unter anderem a​uch Dörrgemüse, Militärkonserven u​nd das bekannte Knorr-Hafermehl. 1885 wurden Abpackstellen i​n Österreich u​nd der Schweiz eröffnet, u​m eine Erhöhung v​on Einfuhrzöllen i​n diese Länder z​u umgehen. Knorr-Fertigsuppen wurden n​icht nur a​ls Pulver i​n Tüten angeboten, sondern a​b 1886 a​ls Tafeln, a​b 1889 i​n Wurstform (die legendäre Erbswurst), 1897 a​ls Tabletten u​nd 1910 i​n Form v​on Suppenwürfeln.

Alfred Knorr w​ar seit 1873 m​it Marie Therese Knorr, geb. Rupfer (* 29. Oktober 1854 i​n Stuttgart; † 16. September 1936 i​n Heilbronn) verheiratet. Die beiden hatten v​ier Kinder: Otto Knorr (1874–1909), Alfred Walther Knorr (1875–1875), Anna Knorr (1877–1954), später verheiratet m​it Carl Keiper, s​owie Rudolf Alfred Knorr (1880–1918).

Alfred Knorr s​tarb am 28. Mai 1895 i​m Alter v​on 48 Jahren. Er w​urde in d​em von d​em Stuttgarter Bildhauer Emil Kiemlen gestalteten[1] Familiengrab a​uf dem Heilbronner Hauptfriedhof beigesetzt. Auf Grund seines frühen Todes erlebte e​r die Fertigstellung seines Wohnhauses i​n der Bismarckstraße 50 i​n Heilbronn n​icht mehr. Dieses w​urde 1896 v​on seiner Witwe u​nd seinen Kindern bezogen u​nd Villa Frau Alfred Knorr genannt. Nach d​em Tod v​on Alfred Knorr übernahm s​ein Bruder Carl Heinrich Eduard Knorr d​ie alleinige Führung d​es Unternehmens.

Literatur

  • Alexander Knorr: Knorr Chronik 1838 bis 1959. Band I – 1838 bis 1938. Deutsche Maizena Werke GmbH, Hamburg 1959
  • Uwe Jacobi: 150 Jahre Knorr: 1838–1988. Maizena Gesellschaft mbH, Heilbronn 1988
  • Werner Thunert u. a.: Sie machten Geschichte. Zwölf Porträts berühmter Heilbronner. Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 1977, S. 80–88
  • Mit der Erbswurst um die Welt. Carl Heinrich Knorr und seine Söhne Carl und Alfred. In: Hubert Weckbach: Heilbronner Köpfe. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998, ISBN 3-928990-64-0 (Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn. 42), S. 40–49
  • Arnold, Jürg: Die Kaufmanns- und Fabrikanten-Familie Cloß in Winnenden und Heilbronn/Neckar mit Beiträgen zu den Lebensgeschichten von Robert Mayer, C. H. Knorr und Paul Hegelmaier. Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden e.V., Stuttgart 1987.

Einzelnachweise

  1. Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Denkmaltopographie Baden-Württemberg. Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 141
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