Alfons Zgrzebniok
Alfons Zgrzebniok (* 16. August 1891 in Dziergowitz, Landkreis Cosel, Provinz Schlesien; † 31. Januar 1937 in Marcinkowice, Gemeinde Chełmiec, Powiat Nowosądecki), Pseudonym „Rakoczy“, war Mitglied der Führung der Polska Organizacja Wojskowa Górnego Śląska (POWGŚl), ab 7. August 1919 als Kommandant dieser Organisation.
Er führte die ersten beiden polnischen Aufstände in Oberschlesien an. Beim dritten Aufstand war er zunächst für die Rekrutierung in der Personalabteilung verantwortlich, danach wurde er Kommandant im Stab der 1. Division der Aufständischen. 1923 gründete er den Związek Powstańców Śląskich (Verband der schlesischen Aufständischen). 1931 wurde er Woiwode in Białystok. 1937 verstarb er plötzlich an einer Herzkrankheit und wurde in Rybnik beigesetzt.
Biografie
Alfons Zgrzebniok wurde am 16. August 1891 in Dziergowice (Dziergowitz) geboren. Er besuchte ein Gymnasium in Raciborz (Ratibor). Später, in den frühen 1910er Jahren, war er Student an der Universität Breslau, wo er sich der polnischen Jugendpatriotischen Organisation, dem Verband der polnischen Jugend „Zet“, anschloss.
Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er ins Deutsche Heer eingezogen. Bei Kriegsende wurde er dreimal verwundet und in den Offiziersrang eines Leutnants befördert. Ende 1918 trat er der polnischen Militärorganisation (POW) bei und organisierte unter Józef Dreyza lokale POW-Netzwerke um Kędzierzyn-Koźle und Racibórz. Er rückte durch Kriegsgefangenenränge vor und wurde im Februar 1919 als einer seiner Führer in Schlesien angesehen. Er war Teil der Delegation, die dem polnischen Obersten Volksrat in Posen einen Aufstand vorschlug. Anfang Juli ernannte der Rat Zgrzebniok zum Leiter der polnischen Militärorganisation Oberschlesien. Er war der Kommandeur des Ersten Schlesischen Aufstands (16.–26. August 1919). Im September half er bei der Organisation der oberschlesischen Miliz (Milicja Górnośląska). Er arbeitete eng mit der polnischen Volksabstimmung zusammen [pl]. Am 27. Mai 1920 war er Kommandeur der Verteidigung des Kommissionshauptquartiers im Hotel Lomnitz während eines Überraschungsangriffs deutscher paramilitärischer Kräfte.
Während des Zweiten Schlesischen Aufstands (19.–25. August 1920) befehligte er die polnisch-schlesischen Streitkräfte. Nachdem POW In Silesia in die Zentrale für Leibeserziehung (Centrala Wychowania Fizycznego) umgewandelt worden war, wurde er deren Vizepräsident. Er war einer der Oberbefehlshaber des Dritten Schlesischen Aufstands (2. Mai – 21. Juli 1921).
Während der Zweiten Polnischen Republik war er Anfang der 1920er Jahre einer der Mitbegründer der Polnischen Aufständischen Vereinigung. Er half auch bei der Organisation der Vereinigung zur Verteidigung der Westgrenze und des Komitees zur Verteidigung von Oberschlesien. Er wurde auch zum Hauptmann der polnischen Armee befördert. Ab 1923 arbeitete er als Lehrer an einer High School in Chorzów; Er schrieb auch eine Reihe von Artikeln für die lokale Presse. In diesem Jahr war er mit Helena Woźniak verheiratet.
Ab 1927 kehrte er zur polnischen Armee zurück, wo er bis 1931 der polnischen Delegation in der Freien Stadt Danzig angehörte. Gegen Ende seines Lebens, ab 1934, war er auch Vize-Woiwode der Woiwodschaft Białystok.
Er starb am 31. Januar 1937 in Marcinkowice, Nowy Sącz County, an einem Herzinfarkt. Er wurde nach seinem Willen auf dem Rybnik-Friedhof beigesetzt, auf dem sich eine Abteilung befindet, die den schlesischen Aufständischen gewidmet ist. Seine Beerdigung war ein großes Ereignis und wurde als "vom gesamten polnischen Schlesien besucht" beschrieben.
Auszeichnungen
Während seines Lebens erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter:
- Order of Polonia Restituta
- Gold Cross of Merit
- Cross of Valour
- Cross of Independence with Swords
- Virtuti Militari, 1st Class
Quellen
- Henryka Wolna: Komendant "Rakoczy". Wydawn. Ministerstwo Obrony Narodowej, 1985, ISBN 978-83-11-07166-7 (google.de [abgerufen am 21. Januar 2021]). Wydawn. Ministerstwo Obrony Narodowej, 1985, ISBN 978-83-11-07166-7 (google.de [abgerufen am 21. Januar 2021]).