Alexejew I-211
Als Alexejew I-211 (russisch Алексеев И-211) wird ein einsitziges, sowjetisches Langstrecken-Abfangjagdflugzeug mit zwei TL-Triebwerken bezeichnet.
Alexejew I-211 / I-215 | |
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Typ: | Abfangjagdflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | OKB-21 Alexejew |
Erstflug: | 1947 |
Produktionszeit: | 1946–1947 |
Stückzahl: | 2 |
Entwicklung
Im Juni 1946, unmittelbar nach Rückverlagerung und Aufteilung des OKB Lawotschkin auf drei Werke im Jahre 1945, nahm der bisherige Stellvertreter des Generalkonstrukteurs Semjon Michailowitsch Alexejew, der bereits großen Anteil an der La-5 und La-7 hatte und bei der Konstruktion an der La-15 schon Erfahrungen beim Bau von Strahlflugzeugen gesammelt hatte, eigene Entwicklungsarbeiten in seinem neuen OKB-21 auf.
Als erste Maschine entstand Anfang 1947 die I-211. Die Flugerprobung wurde von A. A. Popow und A. A. Jefremow im Herbst desselben Jahres durchgeführt, die problemlos absolviert wurde.
Wegen der mangelnden Leistung und Zuverlässigkeit[1] der TR-1-Triebwerke wurde eine zweite im Bau befindliche Maschine vor Fertigstellung auf RD-500-Triebwerke (ein unlizenzierter Nachbau des Rolls-Royce Derwent-Triebwerks) umgerüstet und flog als Alexejew I-215 Ende 1947. Eine Serienfertigung wurde indes nicht beschlossen, beide Maschinen blieben Versuchsmuster. Auch eine mit Pfeilflügeln ausgestattete I-211 blieb nur Projekt.
Konstruktion und Bewaffnung
Die I-211 besaß eine Ganzmetallzelle in Schalenbauweise mit Druckkabine und kreisförmigen Rumpfquerschnitt. Am Heck befanden sich zwei viereckige Luftbremsklappen, die verhindern sollten, dass das Flugzeug beim Sturzflug die Schallmauer durchbrach. Sie aktivierten sich selbständig bei kritischen Fluggeschwindigkeiten, konnten jedoch auch vom Piloten manuell betätigt werden. In der Bugspitze befand sich ein starker Scheinwerfer, der zur optischen Zielsuche und zur Landehilfe bei Nacht vorgesehen war. Im Austausch konnte ein Radargerät eingebaut werden. Ebenfalls im Rumpf befanden sich drei Kraftstoffbehälter mit einem Gesamtvolumen von 2000 Litern.
Der Tragflügel hatte einen trapezförmigen Umriss sowie ein vom ZAGI entworfenes Laminarprofil. Es waren Vorflügel an der Vorderkante vorhanden, die beim Start um 20° und bei der Landung um 45° ausfuhren. Zwei abwerfbare Kraftstoffzusatzbehälter mit je 250 Litern konnten extern mitgeführt werden.
Als Triebwerk wurde das neuentwickelte Ljulka AL-1 (TR-1) verwendet. Aufgrund der großzügigen Auslegung konnten aber auch RD-45-Triebwerke Verwendung finden. Für eine Aufklärungsvariante war der Einbau von Reihenbildkameras vorgesehen.
Als Bewaffnung waren zwei Varianten vorgesehen, die innerhalb kurzer Zeit miteinander austauschbar waren. Die erste Version umfasste drei zwischen Druckkabine und Bugradschacht eingebaute N-37-Kanonen mit je 30 Schuss oder vier bis sechs 23-mm-Kanonen. Die zweite umfasste je zwei Kanonen von 57- bzw. 75-mm-Kaliber. Insgesamt konnte eine Waffen- oder Kamerazuladung von bis zu einer Tonne mitgeführt werden.
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Konzeption | Abfangjagd- und Aufklärungsflugzeug |
Konstrukteur | Semjon Alexejew |
Baujahre | 1946/47 |
Besatzung | 1 |
Länge | 11,45 m |
Höhe | 4,32 m |
Flügelspannweite | 12,25 m |
Flügelfläche | 25,00 m² |
Leermasse | 4.360 kg |
Startmasse | normal 6.650 kg maximal 7.450 kg |
Triebwerke | zwei Ljulka TR-1A |
Leistung | je 14,7 kN |
Höchstgeschwindigkeit | 880 km/h in 8.000 m Höhe 950 km/h in 4.000 m Höhe 935 km/h in Bodennähe |
Flugdauer | maximal 2 h mit abwerfbaren Zusatzbehältern bis zu 3 h |
Steigleistung | 3 min auf 5.000 m |
Dienstgipfelhöhe | 13.600 m |
Reichweite | normal 1.550 km maximal 1.800 km |
Bewaffnung | drei 37-mm-MK um den Bugradschacht angeordnet vier bis sechs 23-mm-MK oder zwei 57-mm-MK bzw. 75-mm-MK diverse Raketen sowie Waffenzuladungen bis zu 1.000 kg |
Siehe auch
Literatur
- Helmut F. Walther: Die Flugzeuge des Semjon Alexejew. In: Fliegerrevue. Nr. 1/1993.
Einzelnachweise
- AIR International, Vol. 12 Nr. 1, Januar 1977, PlaneFacts