Alexandre Falguière
Alexandre Falguière (* 7. September 1831 in Toulouse; † 20. April 1900 in Paris) war ein französischer Maler und Bildhauer.
Leben
Alexandre Falguière absolvierte im Atelier des Bildhauers François Jouffroy seine künstlerische Ausbildung. Anschließend ließ er sich als freischaffender Künstler in Paris nieder. In diesen Jahren befreundete er sich auch u. a. mit Olin Levi Warner und Marius Jean Mercie. 1859 zeichnete die Académie Française Faguière mit dem Prix de Rome aus.
Mit 33 Jahren konnte Falguière im Pariser Salon 1864 mit seiner Figur Sieger im Hahnenkampf debütieren. Bei der Preisverleihung wurde dabei die große Lebendigkeit der naturalistischen Darstellung gelobt. Vier Jahre später wurde seine Darstellung des gesteinigten christlichen Märtyrers Tarcisius im „Pariser Salon 1864“ mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Durch Jean-Baptiste Carpeaux wurde Falguière gerade in seiner Hinwendung zum Naturalismus beeinflusst. Ab ungefähr 1870 schaffte Falguière seinen künstlerischen Durchbruch und der Besitz eines seiner Werke galt in Paris als Statussymbol. Auch mehrere öffentliche Aufträge u. a. für die Neue Oper (1869) und für das Théâtre français (1872) folgten. Für seine Heimatstadt Toulouse schuf Falguière 1875 eine allegorische Darstellung der Schweiz, einen französischen Gardisten unterstützend, und für die Stadt Mâcon (Département Saône-et-Loire) 1878 eine Statue Alphonse de Lamartines.
1882 wird er zum Lehrer an die École des beaux-arts nominiert und als Mitglied in die Académie des beaux-arts gewählt. Zu seinen Schülern zählt Falguière Antonin Mercié, Laurent Marqueste, Jakob August Heer, Gaston Schnegg, Camille Crenier, Achille Jacopin, Maurice Bouval und Jean-Marie Mengue, und der berühmteste unter ihnen sollte Antoine Bourdelle werden. Auch der Amerikaner Frederick MacMonnies studierte eine Weile bei ihm.
Ab 1873 widmete sich Falguière auch verstärkt der Malerei; dabei lag der Schwerpunkt bei Porträts und Landschaften. Hier ließ sich Falguière durch Jean Jacques Henner inspirieren, der immer versuchte, mit Licht und Schatten Akzente zu setzen.
1878 ernannte man Falguière zum Offizier der Ehrenlegion. 1896 kam es zu einem Skandal, als er seine Skulptur Danseuse schuf und bekannt wurde, dass dafür die Tänzerin Cléo de Mérode Modell gestanden hatte. Eines seiner letzten Werke schuf er im April 1899 mit dem Denkmal von Honoré de Balzac, das die Stadt Paris auf der Avenue de Friedland am 23. November 1902 an der Ecke zur rue Balzac aufstellte und einer „monströsen“ Balzac-Statue von Auguste Rodin vorzog.[1]
Im Alter von 68 Jahren starb Alexandre Falguière am 20. April 1900 in Paris und fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Père Lachaise (Division 4).
Medaillenporträt
- 1885 einseitiger hochreliefierter Bronzehohlguss, 179 mm, Medailleur Jean Désiré Ringel d'Illzach (Das Medaillon zeigt als Geburtsdatum: VII SEPT. MDCCCX / XXII = 1832)
Werke
- Sieger im Hahnenkampf
- Tarcisius
- Gestalt des Dramas fr die Neue Oper (1869)
- Pierre Corneille für das Théatre français (1872)
- Ägyptische Tänzerin (1873)
- Allgegorische Darstellung der Schweiz, einen französischen Gardisten unterstützend
- Alphonse de Lamartine (1878)
- Diana (1882)
- Danseuse (1896)
Literatur
- Jules Claretie: Peintres et sculpteurs contemporains, Charpentier, Paris
- - Artistes décedées de 1870 à 1880, 1882
- - Artistes vivants en janvier 1881, 1884
Weblinks
Einzelnachweise