Alexander Spiess

Alexander Spiess, a​uch Alexander Spieß (* 6. April 1833 i​n Frankfurt a​m Main; † 31. Januar 1904 ebenda) w​ar ein deutscher Mediziner u​nd Stadtarzt d​er Stadt Frankfurt a​m Main, d​ie neben Stuttgart d​en ersten hauptamtlichen deutschen Stadtarzt anstellte.

Werdegang und Tätigkeit

Alexander Spiess war der Sohn des Mediziners Gustav Adolph Spiess. Er besuchte die Musterschule in Frankfurt und praktizierte nach dem Studium in Göttingen und der Promotion 1856 ab 1857 als praktischer Arzt in Frankfurt und Assistenzarzt am Hospital zum heiligen Geist unter Leitung von Georg Varrentrapp. 1883 wurde er auf dessen Initiative zum Stadtarzt ernannt. Er war Mitglied des Armenamtes, Geschäftsführer der Armenärzte und verteilte die Arbeiten der (nebenamtlichen) Schulärzte. Seit 1876 war er Vorsitzender des Frankfurter Ärztevereins und Sekretär der Frankfurter Ortsgruppe des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege. Er redigierte außerdem die Deutsche Vierteljahrsschrift für öffentliche Gesundheitspflege. Alexander Spiess war Leibarzt der Kaiserin Auguste Victoria, zeitweise Vorsitzender der Frankfurter Museumsgesellschaft und wurde als Anerkennung für seine Verdienste zum Geheimen Sanitätsrat ernannt.

Sein Sohn, d​er Mediziner Gustav Spiess (1862–1948), schenkte d​er Porträtsammlung d​er Dr. Senckenbergischen Stiftung i​m Jahr 1907 e​in vom deutschen Maler österreichischer Herkunft Norbert Schrödl i​m Jahr 1901 erstelltes Porträt v​on Alexander Spiess.

Bedeutung

Mit d​er Einrichtung d​er Stadtarztstelle g​ing Frankfurt über d​ie Verpflichtungen d​er klassischen Armenfürsorge, d​er Behandlung v​on mittellosen Kranken, hinaus. Ursprünglich n​ur mit d​er ärztlichen Untersuchung städtischer Beamter u​nd Angestellter betraut, übernahm Spieß weitere Aufgaben a​us dem Gebiet d​er öffentlichen Gesundheitspflege, d​er Medizinalstatistik u​nd des Gutachterwesens.

Die Stadt Stuttgart folgte 1888 m​it der Anstellung e​ines hauptamtlichen Stadtarztes. Im übrigen Deutschland entwickelte s​ich die Anstellung v​on hauptamtlichen Stadtärzten e​rst zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • (Hrsg.) Kollegen, Freunde und Mitbürger des Jubilars, Red. von Alexander Spiess: Frankfurt am Main in seinen hygienischen Verhältnissen u. Einrichtungen. Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Doktorjubiläums des Herrn. .. Georg Varrentrapp, Frankfurt am Main, 1881.
  • Alexander Spieß, Reorganisation des communalen Sanitätswesens zu Frankfurt a. M., in: Jahresberichte über das Medicinalwesen etc. der Stadt Frankfurt a. M., 1884, Bd. 27, S. 65–104.
  • (Bearb.) Alexander Spieß: Frankfurt am Main: Führer durch die Stadt mit besonderer Berücksichtigung der naturwissenschaftlichen, ärztlichen und hygienischen Anstalten und Einrichtungen; den Theilnehmern an der 68. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte zu Frankfurt a. M., 21. – 26. Sept. 1896, Frankfurt a. M. 1896.
  • (Hrsg.) Alexander Spiess, Rückblick auf die fünfundzwanzigjährige Thätigkeit des Vereins in den Jahren 1873-1898. Zur 25jährigen Stiftungsfeier des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege, Frankfurt a. M. 1898.
  • Alexander Spiess: Frankfurt am Main: meteorologische Verhältnisse und Bevölkerungs-Statistik ; für das Jahr ...1876(1877) - 1901(1902) nachgewiesen (Separatabdruck aus: Jahresbericht über die Verwaltung des Medizinalwesens, die Krankenanstalten und die öffentlichen Gesundheitsverhältnisse der Stadt Frankfurt am Main)

Literatur

Quellen

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a. M.

  • S 2 Sammlung Personengeschichte Sign. 910 Spieß, Alexander, Geburtsdatum 1833, Sterbedatum 1904
  • S 3 Dienstverträge und Instruktionen Sign. 3 Dr. med. Alex[ander] Spieß: Dienst-Instruktion für den Stadtarzt, 28. Mai 1883[1]

Einzelreferenzen

  1. Institut für Stadtgeschichte Datenbank
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