Alberto Manguel
Alberto Adrián Manguel (* 13. März 1948 in Buenos Aires) ist ein aus Argentinien stammender Schriftsteller, Literaturdozent, Übersetzer und Redakteur.
Leben
Alberto Manguel ist der Sohn von Pablo Manguel, dem ersten argentinischen Botschafter in Israel, und dessen Frau Rosa Finkelstein. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er dort. Manguel besitzt die kanadische Staatsbürgerschaft und lebte mit seinem Partner Craig Stephenson, einem Psychoanalytiker, lange in Mondion (Frankreich). Er ist Autor von Sachbüchern und Romanen. Manguel war zwischen 1964 und 1968 unter anderem Vorleser beim erblindeten argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges. Seit Dezember 2015 ist Manguel Direktor der argentinischen Nationalbibliothek.
Manguel besaß eine private Bibliothek von etwa 40.000 Büchern, die als eine der größten privaten Büchersammlungen gilt. Im Herbst 2020 hat er sie der Stadt Lissabon geschenkt, die ein Studienzentrum für die Geschichte des Lesens einrichten will. Manguel soll die Einrichtung leiten und ist deshalb umgezogen. Er spricht Spanisch, Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch, aber noch kein Portugiesisch, das er jetzt erlernt.[1]
Werke auf Deutsch (Auswahl)
- mit Gianni Guadalupi: Von Atlantis bis Utopia. Ein Führer zu den imaginären Schauplätzen der Weltliteratur. Christian, München 1981, ISBN 3-88472-064-3.
- Eine Geschichte des Lesens. Volk und Welt, Berlin 1998, ISBN 3-353-01101-3.
- Im siebten Kreis. Rowohlt TB, Reinbek 1999, ISBN 3-499-22599-9.
- Im Spiegelreich. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22780-0.
- Bilder lesen: eine Geschichte der Liebe und des Hasses. Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-499-23199-9.
- Stevenson unter Palmen. Eine metaphysische Kriminalgeschichte. Aus dem Englischen von Chris Hirte. S. Fischer, Frankfurt am Main 2003, ISBN 978-3-10-047750-7.
- Tagebuch eines Lesers. Fischer TB, Frankfurt 2005, ISBN 978-3-596-15943-7.
- Die Bibliothek bei Nacht. S. Fischer, Frankfurt 2005, ISBN 978-3-10-048750-6.
- Alberto Manguel über Homer, Ilias und Odyssee. dtv, München 2009, ISBN 978-3-423-34569-9.
- Alle Menschen lügen. S. Fischer, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-10-048757-5.
- Eine Stadt aus Worten. Fischer TB, Frankfurt 2011, ISBN 978-3-596-18429-3.
- Zwei Liebhaber des Schattens. S. Fischer, Frankfurt 2013, ISBN 978-3-10-048755-1.
- Übers. Achim Stanislawski: Eine Geschichte der Neugierde. S. Fischer, Frankfurt 2016, ISBN 978-3-10-048758-2 (Curiosity, engl.)
- Übers. Amelie Thoma: Sehnsucht Utopie. Eine Reise durch fünf Jahrhunderte. Folio, Wien 2018, ISBN 978-3-85256-758-7 (Voyage en utopies, frz.)
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1998 Prix Médicis, Kategorie Essay, für „Eine Geschichte des Lesens“
- 2017 Premio Formentor de las Letras
- 2018 Gutenberg-Preis der Stadt Mainz[2]
Literatur
- Ein geträumtes Leben. Ein Gespräch mit Sieglinde Geisel. Kampa, Zürich 2021, ISBN 978-3-311-14029-0.
Weblinks
- Literatur von und über Alberto Manguel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alberto Manguels Homepage
- Der König der Leser, Ulrich Greiner zu Gast beim Autor
- Alberto Manguel bei culturebase.net
Einzelnachweise
- Süddeutsche Zeitung, 12./13. Dezember 2020, S. 56
- SWR Aktuell: Manguel erhält Gutenberg-Preis. In: swr.online. (swr.de [abgerufen am 23. Juni 2018]).