Albert Streich

Albert Streich (* 26. Mai 1897 i​n Brienz; † 7. Dezember 1960 i​n Unterseen) w​ar ein Schweizer Mundart-Schriftsteller.

Figur zum Gedenken an Albert Streich aus dem Jahr 1969 von Arnold Huggler an der Seepromenade in Brienz

Leben

Aus einfachen Verhältnissen stammend, arbeitete Albert Streich a​ls Hilfskondukteur, Wald- u​nd Strassenarbeiter, Schnitzler, Inhaber e​ines Uhrensteinateliers, Hilfspolizist u​nd ab 1949 a​uf dem Gemeindebüro i​n Brienz (den 1916 erlernten Beruf d​es Schriftsetzers konnte e​r wegen Bleiunverträglichkeit n​ie ausüben[1]). 1924 heiratete e​r Rosa Mathyer (* 1904) v​on Brienz, m​it der e​r vier Kinder hatte.[2] In seiner Freizeit schrieb e​r zuerst Sagen, z​um Teil i​n Balladenform, d​ie ihn bekannt machten. 1956 erschien d​ie Geschichte seiner Jugend (Tschuri) i​n hochdeutscher Sprache. Seine dichterische Begabung l​ag in seinen dichten lyrischen Versen i​n Brienzer Mundart.[3] 1945 erhielt e​r für s​ein künstlerisches Schaffen d​en Literaturpreis d​es Kantons Bern u​nd 1946 d​en Literaturpreis d​er Stadt Bern. Von d​er Schweizerischen Schillerstiftung w​urde er 1951 «für s​eine heimatliche Lyrik», 1960 «für s​eine Mundartgedichte» m​it je 1000 Franken ausgezeichnet.[4]

Werke

  • 1938 – Brienzer Sagen, Schlaefli, Interlaken
  • 1944 – Underwägs: Värsa in Brienzer Mundart, Schlaefli, Interlaken
  • 1948 – Feehnn und andri Gschichtleni in Brienzer-Mundart, Francke, Bern
  • 1956 – Tschuri, Gute Schriften, Bern
  • 1958 – Sunnigs und Schattmigs: niww Brienzer Värsa, Francke, Bern
  • 1961 – Der Heiwwäg: Värsa, Brügger, Meiringen
  • 1970 – Gesammelte Werke Albert Streich: Briensertiitsch Väärsa, Band 1, Francke, Bern
  • 1978 – Gesammelte Werke Albert Streich: Brienzer Sagen; Tschuri; Gedichte, mit einer Biographie von Erwin Heimann, Band 3, Francke, Bern
  • 1980 – Gesammelte Werke Albert Streich: Fehnn; Vom Briensersee z Wintersziit; Sunnesiits am Roothooren; Us enem Voortraag, Band 2, Francke, Bern

Literatur

  • Ernst Buri: Beiträge zur Geschichte von Brienz. Gemeindeschreiberei Brienz, 1935–1953.
  • Einwohnergemeinde Brienz: Heimatbuch Brienz. Einwohnergemeinde Brienz, Brienz 1999.
  • Michael Gehrken: «Chlyne Ma» und grosser Dichter. Mitteilungen der Bubenberg-Gesellschaft Bern, Bern 1999.
  • Werner Marti: Wyti in der Engi: vom Brienzer Dichter Albert Streich. Bieler Tagblatt, Biel, 6. November 1997, S. 26.
  • Hans Sommer (Hrsg.): Drei Dichter des Berner Oberlandes. Maria Lauber, Fritz Ringgenberg, Albert Streich. Francke, Bern 1971.
  • Hans Sommer: Wohi u wohär: Blütenlese aus dem Werk von Hans Sommer. Hrsg. von der Bubenberg-Gesellschaft, Bern. Fischer, Münsingen 2000.
  • Barbara Stehli: Albert Streich. In: Werner Weber: Helvetische Steckbriefe. 47 Schriftsteller aus der deutschen Schweiz seit 1800. Artemis Verlag, Zürich/München 1981, ISBN 3-7608-0540-X, S. 234–239.

Einzelnachweise

  1. Barbara Stehli: Albert Streich. In: Werner Weber: Helvetische Steckbriefe. 47 Schriftsteller aus der deutschen Schweiz seit 1800. Artemis Verlag, Zürich/München 1981, S. 235
  2. Barbara Stehli: Albert Streich. In: Werner Weber: Helvetische Steckbriefe. 47 Schriftsteller aus der deutschen Schweiz seit 1800. Artemis Verlag, Zürich/München 1981, S. 237
  3. Schweizer Lexikon, Band 6, Soz–Z, Luzern 1993
  4. Preise der Schweizerischen Schillerstiftung 1908–2012 (Memento des Originals vom 30. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schillerstiftung.ch (PDF)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.