Albert Kasch (Bildschnitzer)
Albert Ludwig Carl Kasch (* 15. Februar 1866 in Doberan; † 19. Dezember 1934 in Bad Doberan) war ein deutscher Tischler und Bildschnitzer.
Leben
Albert Kasch wurde als jüngerer Sohn des Tischlers Fritz Kasch (* 1833) und wahrscheinlich von dessen Frau Doris Kasch (* 1837) geboren. Über seinen Lebensweg ist bisher kaum konkretes bekannt. Kasch hat am 14. Juli 1901 seine Berufung zum Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinschen Hoftischler empfangen.[1] Zum Zeitpunkt der Volkszählung 1900[2] in Mecklenburg-Schwerin lebte Kasch als Tischlermeister in Doberan (Baustraße Nr. 125), war verheiratet und hatte (mindestens) eine Tochter[3]. 1908 wird Albert Kasch in der Liste der Hofhandwerker genannt.[4], 1919 lebt er noch in Doberan.[5]
Ob eine in Bad Doberan existierende "Villa Kasch" (erbaut vor 1898) mit Albert Kasch in Verbindung steht, war bisher nicht zu ergründen.
Werke
Kasch scheint vor allem als Tischler tätig gewesen zu sein, wobei er mit Gotthilf Ludwig Möckel bei der Inneneinrichtung von Kirchen zusammengearbeitet hat und dabei auch als Bildschnitzer tätig geworden ist.
Als Arbeiten von Albert Kasch wurden bisher bekannt:
- 2 m großes mecklenburgisches Wappen in Terrakotta für die Hauptfassade des Ständehauses Rostock (1892)
- Kunstschnitzereien im Sakristeianbau Doberan (1893/94)
- neogotischer Schnitzaltar und Kanzel in der Stadtkirche Sternberg (1893/95)
- Altarrückwand der Stadtkirche Tessin (1896/97)
- neogotischer Altar (unter Möckel) in der Dorfkirche Parkentin bei Doberan (1899); von den Schnitzarbeiten sind in der Kirche noch vier „Opfertypen“ und einige kleine Ornamente vorhanden
- Figurenschmuck (vier Evangelisten) am Kanzelkorb für die von Möckel erbaute Trinitatiskirche in Hainichen, Gestaltung der Wangen des Kirchengestühls und des Orgelprospekts (Hl. Caecilia und König David mit Harfe)[6]; der ebenfalls von Kasch gefertigte Altaraufbau mit einer Relief-Darstellung des Abendmahls Jesu nach Leonardo da Vinci wurde 1961 beseitigt[7]
- Altaraufbau und Kanzel, Lutherkirche in Danzig-Langfuhr (1899)[8]
Literatur
- Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6.
Einzelnachweise
- Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin (Amtliche Beilage), 1901, S. 197
- Um 1900 wird er als Professor erwähnt, was aber nicht plausibel klingt.
- Sie ist als Kaschs Kind erkennbar nur, weil sie 1900 noch bei den Eltern lebte
- Mecklenburg-Schwerin: Hofhandwerker und Hoflieferanten (1908)
- lt. Mecklenburgische Volkszählung vom Oktober 1919
- Vgl. WebSite (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) der Trinitatiskirche.
- Hartmut Mai, Volkmar Herre: Kirchen in Sachsen: vom Klassizismus bis zum Jugendstil. Leipzig: Koehler & Amelang 1992, S. 236
- Evangelische Kirche in Langfuhr bei Danzig, in: Deutsche Bauzeitung 35 (1901), S. 504; Die Kirche ist erhalten und wird katholisch genutzt: pl:Parafia cywilno-wojskowa Matki Odkupiciela w Gdańsku