Airline Training Center Arizona
Das Airline Training Center Arizona, Inc. (ATCA) ist ein Ausbildungsbetrieb der Lufthansa Flight Training GmbH zur Flugschulung von Piloten-Anwärtern am Flughafen in Goodyear, einem Vorort von Phoenix, USA. Im Jahr 2018 wurde der gesamte Ausbildungssektor der Lufthansa-Gruppe neu strukturiert und unter dem neuen Namen Lufthansa Aviation Training zusammengefasst. Seither firmiert das ATCA als Lufthansa Aviation Training USA Inc. Nicht nur die Lufthansa lässt dort ihre Piloten ausbilden, sondern auch Bundeswehr-Piloten beginnen am ATCA und ihrer dort gelegenen Außenstelle 3. Deutsche Luftwaffenausbildungsstaffel ihr Initial Flight Training (IFT).
Die Standortwahl erfolgte u. a. auch auf Grund der stabilen Wetterbedingungen. Die hohe Anzahl an stabilen Sonnentagen ermöglicht eine nahezu ganzjährige Sichtflugausbildung.
Ablauf der Ausbildung
Nachdem die angehenden Piloten sich bei der Verkehrsfliegerschule in Bremen ein Basiswissen an Theorie angeeignet haben, werden in Goodyear weitere theoretische und vor allem praktische Grundlagen zum Erwerb der Berufspilotenlizenz bzw. Multi-Crew Pilot Licence und Instrumentenflug-Berechtigung gelegt. Die weitere Ausbildung zum Erwerb der jeweiligen Verkehrspilotenlizenz findet wiederum in Bremen an der Verkehrsfliegerschule und später an verschiedenen Simulatorstandorten der Lufthansa Flight Training (u. a. Frankfurt am Main, München, Wien) statt.
Zur Unterbringung der Nachwuchsflugzeugführer (NFF) sind Unterkünfte sowie eine Cafeteria vorhanden. Dem ATCA ist ein eigener Maintenance Betrieb zur Wartung der 32 Flugzeuge sowie der etwa 36 km südlich gelegene, firmeneigene Flugplatz in Mobile angeschlossen, wo die Flugschüler Landeanflüge üben.[1]
Flotte
- 25 × Cirrus SR20 G6
- 4 × Beechcraft F33A Bonanza (nachträglich mit Garmin G500 ausgestattet)
- 6 × Grob G 120A
Zwischenfälle
- Am 11. Oktober 1989 verunglückte eine Beech F33 mit dem Kennzeichen N67536 beim Start in Goodyear, nachdem ein Propellerblatt aufgrund von Materialermüdung gebrochen war. Durch die auftretende Unwucht wurde schließlich der Spinner abgerissen, das Flugzeug geriet ins Trudeln und stürzte ab. Bei der Unfallaufnahme wurde festgestellt, dass die Sicht nach vorne durch ausgetretenes Motorenöl stark eingeschränkt war. Beim Absturz kamen alle drei Insassen ums Leben.[2]
- Am 15. August 2001 stürzte eine Beech F33 mit zwei Soldaten an Bord ab. Der Fluglehrer und sein Schüler starben bei dem Unfall.[3]
- Am 22. Mai 2002 verunglückte eine Grob 120A mit dem Kennzeichen N866AF in Mobile auf einem technischen Überprüfungsflug. Der Pilot starb bei dem Absturz. Die betroffene Maschine war zerlegt aus Deutschland geliefert worden und sollte in den USA diversen Überprüfungen nach dem Zusammenbau unterzogen werden; einer dieser Tests beinhaltete einen schnellen und tiefen Überflug. Da keine technischen Fehler am Flugzeug gefunden wurden und die Autopsie keine Vorerkrankungen ergab, die hätten zum Unfall führen können, geht das NTSB von einem Pilotenfehler aus.[4]
Einzelnachweise
- ATCA – Airline Training Center Arizona. Airline Training Center Arizona, archiviert vom Original am 13. Februar 2015; abgerufen am 19. Oktober 2019 (englisch).
- NTSB: LAX90FA008 (Englisch) In: ntsb.gov. National Transportation Safety Board. Abgerufen am 6. Mai 2015.
- ASN: ASN Aircraft accident 15-AUG-2001 Beechcraft F33A Bonanza N3172P (Englisch) In: aviation-safety.net. Aviation Safety Network. Abgerufen am 6. Mai 2015.
- NTSB: MIA02FA098: Full Narrative (Englisch) In: ntsb.gov. National Transportation Safety Board. Abgerufen am 6. Mai 2015.
- NTSB: LAX06FA099: Full Narrative (Englisch) In: ntsb.gov. National Transportation Safety Board. Abgerufen am 6. Mai 2015.