Aerzener Maschinenfabrik

Die Aerzener Maschinenfabrik GmbH i​st einer d​er weltweit führenden Anbieter v​on zweiwelligen Drehkolbenmaschinen. Das Stammhaus befindet s​ich seit d​er Gründung d​es Unternehmens 1864 d​urch Adolph Meyer i​n Aerzen i​n der Nähe v​on Hameln.

Aerzener Maschinenfabrik GmbH
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1864
Sitz Aerzen, Deutschland Deutschland
Leitung Geschäftsführer:
  • Klaus-Hasso Heller, geschäftsführender Gesellschafter
  • Björn Irtel
  • Klaus Peter Glöckner
Mitarbeiterzahl ca. 2.500[1]
Umsatz ca. 400 Mio. EUR (2018)[1]
Branche Maschinen- und Anlagenbau
Website www.aerzen.com

Aerzener Maschinenfabrik

Einfahrt und Verwaltungsgebäude in Aerzen

Zur Unternehmensgruppe gehören über 50 Tochtergesellschaften. Somit können jederzeit 100 Länder v​on Ansprechpartnern i​n der jeweiligen Landessprache betreut werden. Rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt d​as Unternehmen weltweit, d​avon rund 1000 i​m Stammhaus Aerzen.

Das Unternehmen i​st mit i​hren Tochtergesellschaften i​n folgenden Ländern vertreten: Ägypten, Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, Chile, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Kroatien, Mexiko, Nieger, Niederlande, Österreich, Peru, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Singapur, Slowakei, Spanien, Südafrika, Südkorea, Tschechien, Türkei, Ungarn, USA u​nd den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte d​ie Aerzener Unternehmensgruppe e​inen Umsatz v​on ca. 443 Millionen Euro.[2]

Die Aerzener Maschinenfabrik i​st trotz i​hrer langen Geschichte i​mmer noch i​n Familienhand u​nd wird a​uch so geführt.

2010 w​urde die Aerzener Maschinenfabrik i​n das Lexikon d​er deutschen Weltmarktführer aufgenommen.[3]

Produktportfolio

Einsatzbereiche

  • Chemie- und Verfahrenstechnik
  • Drucklufttechnik
  • Pneumatischer Transport von Schüttgütern
  • Umweltschutz
  • Hochvakuumtechnik
  • Kälte- und Klimatechnik
  • Bergbau
  • Stahlindustrie
  • Halbleiterindustrie
  • Trinkwasseraufbereitung
  • Gasförderung
  • Petrochemie

Geschichte

  • 1864: Der Bankier und Kaufmann Adolph Meyer gründet die Aerzener Maschinenfabrik.
  • 1867: Einrichtung der Eisengießerei.
  • 1868: Das erste europäische Drehkolbengebläse wird gebaut.
  • 1887: Das Fabrikationsprogramm umfasst Drehkolbengebläse, Dampflokomobile, Dreschmaschinen, Futterschneidemaschinen, Heuwender, Kreissägen und Feldschmieden.
  • 1894: Die Fertigung von landwirtschaftlichen Geräten wird eingestellt, der Gebläsebau nimmt zu. Das Werk liefert Kupolöfen, Gießereimaschinen, komplette Schmiedeeinrichtungen und Brauereimaschinen.
  • 1897: Das 5.000ste Gebläse wird gefertigt.
  • 1907: Umwandlung der Aerzener Maschinenfabrik in eine GmbH
  • 1909: Das 10.000ste Gebläse verlässt das Werk.
  • 1930: Fertigung von Drehkolbengaszählern.
  • 1943: Fertigung von Schraubenverdichtern.
  • 1967: Spezielle Schraubenverdichter zur Luftverdichtung werden entwickelt und gefertigt.
  • 1968: Schraubenverdichter mit Öleinspritzung für die Kältetechnik gehen in Serienfertigung.
  • 1971: Schraubenverdichter mit Öleinspritzung für die Drucklufttechnik werden entwickelt und gefertigt.
  • 1978: Die größten Drehkolbengebläse der Welt (84.000 m³/h Fördervolumen) werden für die Stahlindustrie gebaut. Bis heute wurden insgesamt 150 dieser Gebläse gebaut und befinden sich weltweit im Einsatz.
  • 1984: Die größten Schraubenverdichter der Welt (65.000 m³/h Fördervolumen) für die chemische Industrie verlassen das Aerzener Werk.
  • 1987: Entwicklung des Drehkolbengebläses mit integriertem Pulsationsabbau. Dieser Meilenstein in der Konstruktion von Gebläsen wurde der Aerzener Maschinenfabrik entsprechend patentiert.
  • 1989: Das 250.000ste Gebläse verlässt das Werk.
  • 1990: Zertifizierung nach ISO 9001, die Aerzener Maschinenfabrik ist eines der ersten Maschinenbauunternehmen, das aufgrund ihrer Qualitätsorientierung nach ISO 9001 zertifiziert wird.
  • 1994: Das neuartige Gebläseaggregat DELTA BLOWER geht in Serienfertigung.
  • 1996: Markteinführung der Verdichter-Baureihe DELTA SCREW.
  • 1997: VARISCREW, die neue Generation von Kälteverdichtern, wird entwickelt und gefertigt.
  • 1999: Vorstellung der Weltneuheit VARISCREW+ – der erste semihermetische Kälteverdichter auch für Ammoniak-Anwendungen.
  • 2001: Die neue Gaszähler-Baureihe wird vorgestellt und geht in Serienfertigung.
  • 2002: Zur Optimierung des Produktionsablaufs wird die Fertigungshalle 4F errichtet.
  • 2003: Markteinführung der neuen Druckluftverdichter-Baureihe DELTA TWIN mit patentiertem Antriebskonzept.
  • 2005: Vorstellung der Vakuumgebläse mit ATEX-Zertifikat für Zone 0, (intern.) Markteinführung der Aerzener Vakuumgebläse mit Spaltrohrmotor.
  • 2006: Markteinführung der Aerzener Gebläseaggregate Delta Blower Generation 5.
  • 2008: Eröffnung des neuen Produktionscenters.
  • 2008: Markteinführung der Aerzener Schraubenverdichter Delta Screw Generation 5 mit neuen technischen Innovationen.
  • 2009: Neue wassereingespritzte Verdichtertechnologie aus Aerzen (VMW). Gründung der Tochtergesellschaften Aerzen Chile SPA, Aerzen Gulf und Aerzen Systems GmbH.
  • 2010: Markteinführung der weltweit ersten Drehkolbenverdichter-Baureihe Delta Hybrid. Gründung der Tochtergesellschaft Aerzen Adria d.o.o..
  • 2011: Neben Klaus-Hasso Heller werden Wirtschaftsingenieur Bernd Wöhlken und Ingenieur Björn Irtel Geschäftsführer, beide langjährige Mitarbeiter der Aerzener Maschinenfabrik GmbH
  • 2012: Vorstellung und Markteinführung der neuen Turbogebläse Aerzen Turbo Generation 5. Gründung der Tochtergesellschaft Aerzen Australia Pty. Ltd.
  • 2013: Energieeffiziente Weiterentwicklung der Schraubenverdichter-Serie Delta Screw Generation 5 zur Serie Delta Screw Generation 5 Plus. Gründung der Tochtergesellschaft Aerzen Taiwan Machinery.
  • 2014: "150 Jahre" Aerzener Maschinenfabrik GmbH.
  • 2015: Erweiterung der Delta Screw Baureihe. Die vier Kompressoren der neuen Baureihe Delta Screw E-Kompressor werden durch zwei weitere Baugrößen ergänzt.
  • 2016: Markteinführung der neuen und innovativen Maschinensteuerung AERsmart.
  • 2017: AERZEN entwickelt innovatives Großgebläse-Baukastensystem. Mit der innovativen Großgebläse-Serie „Alpha Blower“ erweitert AERZEN nun das Sortiment im Bereich der Prozessluftstufen.
  • 2018: Vorstellung der neuen Generation Aerzen Turbo G5plus.

AM-Publikationen (Auswahl)

Schriften

  • 90 Jahre Aerzener Maschinenfabrik GmbH. Gegründet im Jahre 1864, Aerzen: Aerzener Maschinenfabrik, 1954
  • Edgar Jörg (Bearb.): 100 Jahre Aerzener Maschinenfabrik. Von 1864 bis 1964, Aerzen bei Hameln: Aerzener Maschinenfabrik GmbH, 1964
  • Alexander Kirschbaum: 150 Jahre Aerzener Maschinenfabrik 1864–2014, Festschrift, Hrsg.: Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Text und Bild Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer (Köln), Köln: Geschichtsbüro-Verlag, 2014, ISBN 978-3-940371-32-4; Inhaltsverzeichnis und Inhaltstext

Periodika

  • Die Kundenzeitschrift Aerzen Com.Press erscheint einmal im Quartal. Es ist eine Business-to-Business-Kundenzeitschrift.
  • Außerdem gibt die Aerzener Maschinenfabrik vier Mal im Jahr eine Mitarbeiterzeitschrift namens Focus on Aerzen heraus.

Literatur

  • Albert Lefèvre: Aerzener Maschinenfabrik, in ders.: Der Beitrag der hannoverschen Industrie zum technischen Fortschritt (= Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Bd. 24, Heft 3/4 (1970)), S. 214–216

Einzelnachweise

  1. Unternehmensprofil abgerufen am 12. Mai 2019.
  2. Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 der Aerzen Holding GmbH & Co. KG im Bundesanzeiger
  3. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  4. Sicherheit— die Verantwortung eines jeden Mitarbeiters. In: Grundlagen der chemischen Technologie. WILEY-VCH Verlag GmbH, Weinheim, Germany 2009, ISBN 978-3-527-62505-5, S. 667–669, doi:10.1002/9783527625055.ch53.

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