Adventskirche (Hamburg-Schnelsen)
Die Adventskirche ist eine im Jahre 1949 erbaute evangelisch-lutherische Kirche im Hamburger Stadtteil Schnelsen und die erste Kirche, die in diesem Stadtteil erbaut wurde.
Bau und Erweiterungen bis 1956
Der Entwurf stammt von dem Architekten Otto Bartning unter Mitarbeit von Bernhard Hopp und Rudolf Jäger und gehört zum Typ B[1] aus dem Notkirchen-Programm nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Das äußere Erscheinungsbild zeigt diese Zugehörigkeit eindeutig und weist viele Parallelen zu anderen Kirchen aus diesem Programm auf. Typisch ist die eckige Gestaltung des Chores, das direkt unter dem Dachüberstand umlaufende Fensterband und die Gestaltung des Innenraums. Der Turm ist seitlich gegen den Hauptraum versetzt und bildet in seinem unteren Teil den Haupteingang der Kirche. Der Innenraum ist in Holz, Backstein und weißem Putz gestaltet. Altar, Kruzifix, Kanzel und Taufbecken sind in Holz ausgeführt.
Die 1952 eingebauten farbigen Glasfenster wurden von Claus Wallner[1] als eine seiner ersten Arbeiten gestaltet. In den Jahren 1953/1954 wurde die Kirche an der Südseite um die bereits von Beginn an geplante Sakristei erweitert.
Die erste Glocke der Kirche wurde bereits 1949 im Glockenstuhl aufgehängt. Sie wurde 1956 durch die drei heute noch vorhandenen auf f, as und b gestimmten Bronzeglocken aus der Glockengießerei F.W. Schilling in Heidelberg ersetzt.
Änderungen nach 2000
Bis nach 2000 stand die Kirche weitgehend frei auf einem Grundstück, das sie sich mit dem Pastoratsgebäude und einem Gemeindezentrum teilte. Im Jahre 2005 wurden straßenseitig vor der Kirche und im hinteren Teil des Grundstückes Wohngebäude errichtet, 2007 wurde das Gemeindezentrum abgerissen und hinter der Kirche ein weiteres Wohngebäude errichtet. Die Kirche ist heute allseitig von Gebäuden umgeben und von der Straße Kriegerdankweg aus nur noch eingeschränkt sichtbar. In den Jahren 2007 und 2010 wurde der Vorraum der Kirche renoviert und umgestaltet.[2] Er erhielt einen zusätzlichen Ausgang, neue Fenster und eine Terrasse.
Orgel
Als erste Orgel wurde 1950 eine Beckerath-Orgel eingebaut. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese den akustischen Gegebenheiten des Raumes nicht gewachsen war. Sie wurde 1961 durch die heute noch vorhandene Weigle-Orgel ersetzt. Ihre Disposition[3] lautet:
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- Koppeln: I/P, II/P, II/I, III/I
- Spielhilfen: zwei freie Kombinationen, zwei Pedalkombinationen, Zungeneinzelabsteller
Fotografien und Karte
- Grundstein
- Ansicht von Westen
- Innenraum
- Dachkonstruktion und Orgel
Literatur
- Ralf Lange: Architektur in Hamburg. Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9, S. 246.
- Rainer Braunschweig: Chronik der Kirchengemeinde Schnelsen. Hrsg.: Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Schnelsen. Hamburg 1999.
- Hamburger Kulturbehörde (Hrsg.): Baukunst von morgen – Hamburgs Kirchen in der Nachkriegszeit, Ausstellungskatalog. Dölling und Galitz Verlag, München 2007
Weblinks
Einzelnachweise
- Kirche Kriegerdankweg Eintragung in der Werkdatenbank der Otto Bartning-Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau; abgerufen am 9. September 2011.
- Geschichte der Adventskirche (Memento des Originals vom 29. Dezember 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Homepage der Kirchengemeinde; abgerufen am 7. November 2011
- Gudrun Kühn-Hoppe: Die große Weigle-Orgel braucht Hilfe. In: Gemeindebrief der Kirchengemeinde Schnelsen. Dezember, 2015, S. 10–11.