Adolph von Gemmingen

Adolph v​on Gemmingen (* 14. Mai 1822 i​n Mannheim; † 4. August 1902 i​n Stresa a​m Lago Maggiore) w​ar großherzoglich-hessischer Kammerherr u​nd Grundherr i​n Fränkisch-Crumbach u​nd Treschklingen.

Leben

Er w​ar der dritte Sohn d​es Rittmeisters Sigmund Johann Nepomuk v​on Gemmingen (1777–1843) u​nd der Charlotte v​on Gemmingen-Hornberg (1785–1842). Der Vater w​ar in Adolphs Jugendzeit Vormund d​er badischen Prinzessinnen, d​ie ungefähr gleichaltrig z​u Adolph waren. Er besuchte Schulen u​nd Internate i​n Mannheim u​nd Lausanne u​nd studierte v​on 1840 b​is 1843 a​n der Landwirtschaftlichen Hochschule i​n Hohenheim.

Der Besitz seines Vaters w​urde zwischen i​hm und seinen beiden Brüdern Gustav (1813–1894) u​nd Sigmund Reinhard (1819–1883) aufgeteilt. Gustav erhielt Bürg, Sigmund Reinhard erhielt Treschklingen u​nd Adolph erhielt Fränkisch-Crumbach. Sigmund Reinhard b​lieb ohne männliche Nachkommen, s​o dass Adolph n​ach Sigmund Reinhards Tod 1883 a​uch der Besitz i​n Treschklingen zufiel.

1855 w​urde Adolph z​um großherzoglich-hessischen Kammerherrn ernannt. 1862 w​urde seine Gattin Sarolta v​on Kaiserin Karolina Augusta v​on Österreich m​it dem k.k. Sternkreuzorden ausgezeichnet. 1876 erhielt Adolph v​on Gemmingen d​as Ritterkreuz I. Klasse d​es Großherzoglichen Hessischen Ludwigsordens.

Familie

Die Sarolta-Kapelle in Fränkisch-Crumbach ist das 1892 für Adolph von Gemmingens Frau Sarolta erbaute Mausoleum

Adolph v​on Gemmingen heiratete 1845 a​uf Schloss St. Gróth b​ei Steinamanger Gräfin Sarolta Batthyány v​on Németh-Ujvár (1822–1892), m​it der e​r in Fränkisch-Crumbach lebte, w​o die Eheleute i​n der a​ls Mausoleum für Sarolta errichteten Sarolta-Kapelle beigesetzt wurden. Nach Sarolta wurden a​uch die Sarolta-Schule i​m ehemaligen Gemmingenschen Rentamt u​nd die Saroltastraße i​n Fränkisch-Crumbach benannt.

Seine Nachkommen bilden d​en „2. Ast“ (Fränkisch Crumbach) d​er Linie Treschklingen d​er Freiherren v​on Gemmingen-Hornberg. Adolphs Söhne Karl u​nd Otto hinterließen k​eine Nachkommen. Sohn Gustav h​atte zwei Kinder, s​tarb aber v​or dem Vater, s​o dass Adolphs Besitz a​n den Enkel Adolph Anton v​on Gemmingen (1886–1963) kam.

Nachkommen:

  • Ernestine Sarolta Helena (1841–1926)
  • Karl (1846–1923) ⚭ Gabriele von Gemmingen-Hornberg, Michelfelder Ast (1865–1940), schlug eine Offizierslaufbahn ein, keine Nachkommen
  • Gustav Weiprecht (1849–1897) ⚭ Viktoria von Wiser (1854–1914), Verwaltungsbeamter, zuletzt Kreisrat in Erbach
  • Ernst Ludwig (*/† 1850)
  • Otto Franz Sigmund Karl (1852–1892), blieb ledig, starb in Kamerun an Tropenfieber
  • Sigmund Franz Karl (1853–1914), war kurz Justizrefendar, widmete sich ab 1878 dann aber philosophischen Studien und Reisen[1], begraben in Stuttgart
  • Franziska Ottilia (* 1860)

Einzelnachweise

  1. Stocker 1895, S. 306.

Literatur

  • Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Familien-Chronik der Freiherrn von Gemmingen, Heidelberg 1895, S. 296–299.
  • Anne und Helmut Schüßler: Treschklingen – Vom ritterschaftlichen Kraichgaudorf zum Stadtteil von Bad Rappenau. Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 2004, ISBN 3-936866-02-3.
  • Walter von Hueck: Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen. Limburg an der Lahn 1966.
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