Adolph Runge

Adolph Bernhard Runge, a​uch Adolf Runge (* 14. März 1816 i​n Ludorf[1]; † 12. Juni 1862 i​n Friedland (Mecklenburg)) w​ar ein deutscher Mediziner u​nd Abgeordneter d​es Vorparlaments.

Leben

Adolph Runge w​urde als jüngerer Sohn d​es Landwirts David Runge (* 1773) u​nd dessen Frau, d​er Gutspächtertochter Sophie, geb. Otto (1785–1853) geboren u​nd wuchs u​nter elf Geschwistern v​or allem i​n Warbende auf, w​o der Vater 1812 d​ie Pachtung übernommen hatte. Er w​ar ein Neffe d​es bekannten Kunstmalers Philipp Otto Runge. Daniel Runge (* 1806), Pastor i​n Woldegk, u​nd der Arzt Wilhelm Runge (1808–1863) w​aren seine älteren Brüder. Seine Cousine Pauline (1807–1887) w​ar mit Wilhelm Mussehl verheiratet.

Runge studierte Humanmedizin a​n der Universität Jena u​nd wurde h​ier 1840 z​um Dr. med. promoviert. Als Student i​n Jena übernahm e​r die Herausgabe zweier Auflagen d​er von seinem Bruder Daniel zusammengestellten Auswahl Deutscher Lieder.[2]

Nach seiner Promotion kehrte e​r nach Mecklenburg-Strelitz zurück u​nd praktizierte zunächst i​n Woldegk u​nd dann i​n Friedland.

1848 w​ar er Abgeordneter d​es Vorparlaments d​er Frankfurter Nationalversammlung.[3] Auch s​ein älterer Bruder Daniel Runge h​atte sich i​n der 1848er Demokratiebewegung engagiert. Nach d​eren Scheitern wanderten Daniel u​nd sieben weitere seiner Geschwister a​ls Forty-Eighters i​n die USA aus.

Adolf Runge w​ar verheiratet m​it Ida, geb. Strübing. Der Sohn d​es Paares Werner Runge (1855–1934) wanderte 1872 ebenfalls i​n die USA a​us und w​urde Amtstierarzt i​n Newark (New Jersey).[4] Ein weiterer Sohn, Ulrich David Runge (1849–), w​urde Offizier u​nd Gestütsdirektor i​n Insterburg.

Schriften

  • De morbo de scarlievo. Jena 1840

Literatur

  • August Blanck, Axel Wilhelmi: Die Mecklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin 1901, S. 117 Nr. 634
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8403.

Einzelnachweise

  1. Angabe folgt der Landesbibliographie MV. Andere Literatur sagt, er sei am 11. März 1816 in Warbende geboren worden.
  2. 1839 erwähnte Friedrich Ludwig Jahn (Turnvater Jahn) die Auswahl, deren Besorgung er [Daniel Runge] einem jüngern Bruder übertragen, der sich jetzt in Jena der Heilkunde widmet; Brief an Ernst Heinrich Zober vom 16. Juli 1839; die Angabe bei Blanck/Wilhelmi (Lit.), er sei Herausg. zweier Aufl. des Allgem. deutschen Commersbuches. Leipzig ist dementsprechend zu korrigieren.
  3. Mitglieder des Vorparlaments und des Fünfzigerausschusses (Memento vom 6. August 2011 im Internet Archive) auf www.bundesarchiv.de
  4. Runge, Dr. Werner, in: Encyclopedia of American Biography. New series, Volume 6, 1936, S. 311–312
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