Adolf von Beckerath

Franz Adolf v​on Beckerath (* 17. August 1834 i​n Schloss Cracau (Krefeld); † 28. Dezember 1915 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Kunstsammler.

Leben

Der jüngste Spross e​iner bedeutenden Krefelder Textilfabrikanten-Familie w​urde selbst Seidenhändler u​nd zog i​n den frühen 1850er Jahren n​ach Berlin. Der Wahlberliner g​alt als Italienfreund, Musikliebhaber u​nd -förderer u​nd als e​iner der besten Kenner d​er Kunst d​er italienischen Renaissance. Früh begann e​r planmäßig z​u sammeln: Arbeiten d​er Plastik u​nd des Kunstgewerbes d​er italienischen Frührenaissance, daneben a​uch Gemälde u​nd in allergrößtem Umfang Zeichnungen a​lter Meister. Bald erstreckte s​ich sein Sammlereifer a​uch auf d​ie Holländer d​es 17. Jahrhunderts.

Unter den gründerzeitlichen Sammlungen alter Kunst im deutschsprachigen Raum ist seine Sammlung nur mit der des Adalbert von Lana zu vergleichen. Um nur einige Namen zu nennen, die man in der Beckerath-Sammlung findet: Stefano da Verona, Filippo Lippi, Botticelli, Michelangelo, Tizian, Dürer, Rubens, Van Dyck, Rembrandt, François Boucher. Zeitgenossen wie Friedländer und Bode, die es beurteilen konnten, attestierten Beckerath „Kunstsinn und historisches Verständnis“.

Allein die Zeichnungssammlung Beckeraths umfasste 3456 Werke, die er gegen eine Leibrente dem Kupferstichkabinett Berlin zur Verfügung stellte. Zur Erinnerung an den Erwerb der Sammlung 100 Jahre zuvor fand vom 30. November 2002 bis 2. März 2003 im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin eine Ausstellung mit den Meisterzeichnungen der Sammlung Adolf von Beckerath statt.

Literatur

  • Sven Kuhrau: Der Kunstsammler im Kaiserreich. Kunst und Repräsentation in der Berliner Privatsammlerkultur. Ludwig, Kiel 2005. ISBN 3-937719-20-2.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.