Adolf Zeller
Adolf August Zeller (* 2. Februar 1871 in Darmstadt[1] oder in Büdingen;[2] † 26. Oktober 1946 in Radebeul[3]) war ein deutscher Architekt, Regierungsbaumeister, Hochschullehrer und Architekturautor.
Leben und Wirken
Zeller war der Sohn des Wilhelm August Friedrich Karl Zeller (1842–1897, Dr. jur., Vortragender Rat bei der Oberrechnungskammer Darmstadt) und dessen Frau Elisabeth „Eli“ Weller, Tochter des Justizrats Eberhard Weller.[3] Sein Großvater väterlicherseits war der Geheime Regierungsrat Christian Felix Zeller.[4]
Zeller besuchte ein Realgymnasium und studierte an der Technischen Hochschule Darmstadt und an der Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg. Das an das Studium anschließende Referendariat schloss er mit dem zweiten Staatsexamen ab und führte seitdem den Titel Regierungsbaumeister. 1912 wurde er an der Technischen Hochschule Braunschweig zum Dr.-Ing. promoviert. Die Dissertation erschien 1913 als Buch unter dem Titel Die Geschichte der Wohnbaukunst der Stadt Hildesheim als Ergänzungsband der Publikationsreihe Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover.
Er lehrte vor dem Ersten Weltkrieg als Privatdozent an der Technischen Hochschule Darmstadt. Danach war er Privatdozent und später außerordentlicher Professor für Baugeschichte an der Technischen Hochschule Berlin. Vom 26. April 1919 bis 1920 war er Vorsitzender des Vereins für die Geschichte Berlins.[5]
Zeller entwarf die Architektur des Goethedenkmals in Darmstadt und des Denkmals der Großherzogin Alice von Hessen, zudem restaurierte er beispielsweise ab 1909 die Blasiuskirche in Nordhausen und die Stiftskirche St. Peter in Wimpfen. Er verfasste zahlreiche Schriften zu Architekturthemen.
Schriften
- Das Rathaus zu Darmstadt. 1899 Digitalisat
- Burg Hornberg am Neckar. Karl W. Hiersemann, Leipzig 1903.
- Zur Geschichte des Landeshospitals Hofheim. In: Historischer Verein für das Großherzogtum Hessen (Hrsg.): Philipp der Großmütige. Beiträge zur Geschichte seines Lebens und seiner Zeit. Elwert, Marburg 1904, S. 405–418.
- Das Heidelberger Schloß. Werden, Zerfall und Zukunft. In zwölf Vorträgen. Braun, Karlsruhe 1905.
- Die romanischen Baudenkmäler von Hildesheim. 1907. Rezension in: Zentralblatt der Bauverwaltung, 28. Jahrgang 1908, Nr. 45 (vom 6. Juni 1908), S. 312–313.
- Die Geschichte der Wohnbaukunst der Stadt Hildesheim. Schulze, Hannover 1913. (Dissertation, Technische Hochschule Braunschweig, 1912.)
- Die Kleinwohnungsfrage und ihre Lösung. Leineweber, 1919.
- Burg Hohnstein am Harz. In: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. 70, 1920, Sp. 409–414 (Digitalisat der Zentral- und Landesbibliothek Berlin).
- Die Kirche des Benediktinerinnenklosters St. Mariä auf dem Münzenberge bei Quedlinburg. In: Zeitschrift des Harzvereins, Band XLV (um 1920), S. 66–80. (auch als Sonderdruck nachgewiesen)
- Der Turm zu Lübben. In: Brandenburgia, Monatsblatt der Gesellschaft für Heimatkunde und Heimatschutz in der Mark Brandenburg, 34. Jahrgang 1925. (auch als Sonderdruck nachgewiesen)
- Frühromanische Kirchenbauten und Klosteranlagen der Benediktiner und der Augustiner Chorherren nördlich des Harzes. Berlin 1928.
- Balthasar Neumann und seine Arbeitsweise. 1929.
- Die Auswertung des Befundes früher Bauanlagen im Saale Ingelheim Reichsaal und Kaiserwohnung, Heft 1. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1935.
- Alt-Frankfurt und Tribur. Forschungen an karolingischen Bauten im Rheingau und in Rheinhessen, Heft 4. Walter de Gruyter, Berlin 1939.
- Zur ältesten Baugeschichte des Mainzer Domes. In: Forschungen und Fortschritte, Nachrichtenblatt der deutschen Wissenschaft und Technik, Jahrgang 1940, Nr. 12.
Ehrungen
- 1903: Hessische Silbermedaille für Kunst und Wissenschaft
Literatur
- Zeller, Adolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 448.
- Zeller, Adolf. In: Dresslers Kunsthandbuch, 9. Ausgabe, Band 2. Berlin 1930, S. 1131.
Weblinks
- Schriften von Adolf Zeller im SWB-Online-Katalog
Einzelnachweise
- Zeller, Adolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 448 (geboren am 2. Februar 1871 in Darmstadt).
- Zeller, Adolf. In: Dresslers Kunsthandbuch. Band 2, S. 1131 (geboren am 2. Februar 1871 in Büdingen).
- Zeller, Adolf. Hessische Biografie. (Stand: 15. Februar 2013). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Zeller, Adolf Aug. In: Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer Ist’s. 8. Auflage. Degener, Leipzig 1922, S. 1742–1743 (Textarchiv – Internet Archive – geboren am 2. Februar 1871 in Büdingen).
- Martin Mende: Adolf Zeller. Architekt, Hochschullehrer und Vereinsvorsitzender von 1919 bis 1920. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, 117. Jg., Heft 1, Januar 2021, S. 166.