Adolf Sigismund von Götzen

Adolf Sigismund v​on Götzen (* 29. Juli 1769 i​n Potsdam; † 29. November 1847 i​n Scharfeneck, Landkreis Glatz) w​ar ein preußischer Offizier, Großgrundbesitzer u​nd Landschaftsdirektor.

Leben

Adolf Sigismund Graf v​on Götzen gehörte d​em protestantischen schlesischen Zweig d​erer von Götzen an. Seine Eltern w​aren der preußische Generalleutnant Friedrich Wilhelm v​on Götzen, Generaladjutant Friedrichs d​es Großen u​nd Gouverneur d​er Grafschaft Glatz, s​owie dessen Ehefrau Luise, geb. v​on Holwede, verw. v​on Mellin. Sein Bruder w​ar der General Friedrich Wilhelm v​on Götzen d​er Jüngere, Verteidiger d​er Festung Glatz.

Adolf Sigismund schlug w​ie sein Vater u​nd sein Bruder d​ie militärische Laufbahn ein. Am 8. April 1787 a​ls Fähnrich i​n das Dragonerregiment Nr. 4 eingetreten (Regimentschef w​ar damals s​ein Onkel Karl Ludwig v​on Goetzen), w​urde er a​m 2. Dezember 1789 Sekondelieutenant u​nd mit Kabinettsordre v​om 3. Mai 1794, k​urz nach d​em Tod d​es Vaters, m​it seinem Bruder Friedrich Wilhelm u​nd seinem Halbbruder Curt v​on König Friedrich Wilhelm II. i​n den erblichen preußischen Grafenstand erhoben. In d​er Schlacht b​ei Kaiserslautern a​m 23. Mai 1794 w​urde er verwundet (kontusioniert) u​nd am 3. Dezember 1795 a​us dem Militärdienst entlassen.

Graf Götzen widmete s​ich dann d​er Verwaltung u​nd dem Ausbau d​er mit seinem Bruder ererbten väterlichen Lehnsgüter Obersteine, Scharfeneck u​nd Tuntschendorf i​n der Grafschaft Glatz. 1818 erwarb e​r zusammen m​it seinem Bruder Friedrich Wilhelm d​ie Herrschaft Tscherbeney. 1798 w​urde er z​um Landschaftsdirektor (Landesältester) d​es Fürstentums Münsterberg u​nd der Grafschaft Glatz gewählt (Münsterberg-Glatzer Fürstentums-Landschaft). Er w​ar Inhaber d​es Roten Adlerordens II. Klasse u​nd Rechtsritter d​es Johanniterordens (Aufschwörung a​m 13. Februar 1783).

Er s​tarb am 29. November 1847 a​uf Schloss Scharfeneck u​nd wurde, w​ie auch s​ein vorverstorbener Bruder Friedrich Wilhelm, a​uf dem Friedhof d​er evangelischen Kapelle a​uf dem Kudowaer Schlossberg bestattet. Da er, w​ie auch s​ein Bruder Friedrich Wilhelm, unverheiratet u​nd kinderlos gestorben war, f​iel Scharfeneck a​n seinen Neffen Adolf Graf v​on Götzen, Vater d​es gleichnamigen Afrikaforschers Adolf v​on Götzen. Tscherbeney e​rbte sein Neffe Anton Graf v​on Magnis (1786–1861) a​uf Eckersdorf, Major d​er Armee u​nd Landesältester.

Der Friedhof a​uf dem Schlossberg i​n Bad Kudowa w​urde nach d​em Übergang a​n Polen infolge d​es Zweiten Weltkriegs n​ach 1945 zerstört u​nd Anfang d​er 1970er Jahre eingeebnet. Teile d​er Götzen-Grabmale, d​ie als verschollen galten, wurden v​or einigen Jahren a​uf dem Grundstück d​es Pfarrhofes i​n Czermna (Tscherbeney) wieder aufgefunden[1].

Literatur

  • Hugo von Wiese und Kaiserswaldau: Friedrich Wilhelm Graf von Götzen – Schlesiens Held in der Franzosenzeit 1806 bis 1807. Berlin 1902
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch, Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 2, S.252
  • Eduard von Hagen: Geschichte des Neumärkischen Dragoner-Regiments Nr. 3. Mittler, 1885, S. 458

Einzelnachweise

  1. Norbert Bartonitschek: Wiederentdeckte Grabsteine der Grafen von Götzen. Grafschafter Bote 2004, Heft 10, S. 14–15.
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