Adolf Frentzel

Adolf Frentzel (* 15. November 1833; † 17. Juli 1905 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Kaufmann u​nd Verbandsfunktionär.

Adolf Frentzel.

Familie

Adolf Frentzel w​ar Sohn d​es von Ostpreußen n​ach Berlin gezogenen Geheimen Justiz- u​nd Kammergerichtsrats Henry Frentzel (1793–1872). Adolf Frentzels Sohn Otto Frentzel (1864–1954) w​ar Arzt u​nd wurde z​um Stadtverordnetenvorsteher d​er damals n​och selbständigen Stadt Charlottenburg gewählt.

Leben

Adolf Frentzel absolvierte n​ach seiner Schulzeit e​ine Ausbildung i​n einer Getreidemühle. Später gründete e​r die Ölmühle Bertheim & Frentzel. 1870 verkaufte e​r diese Ölmühle a​n die i​n Berlin ansässige Produkten- u​nd Handelsbank u​nd trat i​n den Vorstand dieser Bank ein.[1] In d​en 1880er(?) Jahren liquidierte Frentzel d​ie Bank u​nd widmete s​ich fortan d​er Tätigkeit i​n Wirtschaftsverbänden. Frentzel w​ar Rittergutsbesitzer a​uf Bindewald b​ei Bischofsthal.[2]

Von 1887 b​is 1894 w​ar Frentzel Vorsitzender d​es Ältestenkollegiums d​er Berliner Kaufmannschaft. 1890 w​urde er a​ls Nachfolger v​on Adelbert Delbrück z​um Vorsitzenden d​es Ständigen Ausschusses d​es Deutschen Handelstages (Vorläufer d​es Deutschen Industrie- u​nd Handelskammertags DIHK). Nach e​iner Satzungsänderung 1901 w​urde Frentzel erster Vorsitzender d​es Deutschen Handelstages u​nd bekleidete d​iese Funktion b​is zu seinem Tode 1905.[3] Frentzel w​ar Mitglied u. a. i​m preußischen Volkswirtschaftsrat, i​m Zentralausschuss d​er Reichsbank u​nd in diversen Aufsichtsräten. Des Weiteren w​ar er Regierungsberater bzw. Mitglied verschiedener Kommissionen i​n wirtschaftspolitischen u​nd wirtschaftsrechtlichen Fragen, beispielsweise d​er Börsenenquetekommission.[4]

1897 berief König Wilhelm II. Frentzel aus Allerhöchstem Vertrauen i​n das preußische Herrenhaus. Diesem gehörte e​r bis z​u seinem Lebensende an.

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Christof Biggeleben: Das „Bollwerk des Bürgertums“: Die Berliner Kaufmannschaft 1870–1920; Beck 2006, Seite 158.
  2. Sammlung sämtlicher Drucksachen des Herrenhauses, Jahrgang 1898 Band 1.
  3. Gerhard Hardach: Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag 1861-2011; DIHT Selbstverlag 2001 (Memento vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB), Seite 33.
  4. Biggeleben 2006, Seite 159 f.
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