Abrahamstag
Der Abrahamstag ist eine Bezeichnung für den 50. Geburtstag.
Hintergrund ist die ungläubige Frage der Juden an Jesus Christus: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre und hast Abraham gesehen?“ (Joh 8,57 ). Davon abgeleitet ist der Ausdruck „den Abraham sehen“ für „den 50. Geburtstag feiern“.
Der Name ist vor allem im deutschen Oberschlesien und im Ruhrgebiet verbreitet (gewesen), ist aber auch in den Niederlanden bekannt, wo man manchmal sogar den Männern einen „Abraham“ bzw. den Frauen eine „Sarah“ als Puppe schenkt.
In Essen-Werden hat sich der Brauch des „Abraham sehens“ bis in die heutige Zeit erhalten. Ursprung ist vermutlich der Missionar Liudger, der im Jahr 799 n. Chr. aus einem Kloster in Utrecht kommend an der Ruhr die Keimzelle für den Ort Werden legte.
Abraham-/Sarah-Puppe
In den Niederlanden und einigen ländlichen grenznahen Regionen in Deutschland bekommen traditionell Männer einen „Abraham“ bzw. Frauen eine „Sarah“ zum 50. Geburtstag geschenkt, meist von Kollegen, Freunden, der Clique oder der Familie.
In der Grafschaft Bentheim stellt die lebensgroße Puppe meist Szenen aus dem Arbeitsalltag oder der Freizeit des „Geburtstagskindes“ nach. Häufig sind diese Puppen aus mit Stroh gefülltem Stoff hergestellt, manche auch aus Schaufensterpuppen.
Weblinks
- Volkskultur und Traditionen in den Niederlanden auf NiederlandeNet der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster