Abraham Klausner

Abraham Judah Klausner (geboren 27. April 1915 i​n Memphis, Tennessee; gestorben 28. Juni 2007 i​n Santa Fe, New Mexico) w​ar ein reformjüdischer Rabbiner, Militärrabbiner u​nd Captain i​n der United States Army.

Leben

Aufgewachsen i​n Denver, besuchte e​r die University o​f Denver s​owie das Hebrew Union College u​nd trat a​ls Militärrabbiner i​n die US-Army ein. Im Mai 1945 zählte e​r zu d​en Ersten, d​ie mit d​em 116th Evacuation Hospital a​m KZ Dachau, n​ahe München, ankamen. Er b​lieb hier einige Wochen u​nd reiste a​b Juli d​urch Bayern, u​m Überlebende i​n anderen Lagern z​u suchen. Er erstellte Listen v​on Überlebenden (Sharit ha-Platah), d​ie er a​n andere Lager sandte.

An d​er Harvard University erwarb e​r seinen Doktortitel u​nd arbeitete d​ann an d​er Synagoge i​n Boston u​nd ab e​twa 1964 b​is 1989 a​m Temple Emanu-El i​n Yonkers, NY.

Werke

  • Passover Seder Service. (MUSAF LE-HAGGADAH SHEL PESACH) Deutsches Theater Restaurant, Munich, Germany, April 15 – 16, 1946, conducting Caplain Abraham Klausner. Illustrationen Zvi Miklos Adler, Text (hebr., jiddisch) Yosef Dov Sheinson. Passover Munich Enclave, 1946[1];
    • reprint: Yosef Dov Sheinson, A Survivors' Haggada. Holzschnitte Miklós Adler. Faksimile mit englischer Übersetzung, Hg. und Kommentator Saul Touster. Jewish Publication Society, Philadelphia 2000
      • Rezension: Dies ist das Brot der Bitternis. "Ergieße Deine Wut." Eine jüdische Anthologie in Deutschland. FAZ, 20. April 2000[2]

Literatur

  • Ronny Loewy: These are the People. Zu Abraham J. Klausners Film über das Zentralkomitee der befreiten Juden in der amerikanischen Zone. In: Fritz Bauer Institut (Hrsg.): Überlebt und unterwegs: Jüdische Displaced Persons im Nachkriegsdeutschland. Jahrbuch 1997 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust. Campus Verlag, Frankfurt 1997, S. 119–128.
  • Julius Carlebach: Von der Befreiung zur Freiheit: Zvi Asaria (Hermann Helfgott) und Abraham J. Klausner als Rabbiner im Nachkriegsdeutschland. In: Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden, Jg. 5, 1995, S. 387–412.
  • Avinoam J. Patt: „Entzünde in ihren Herzen das Licht der Hoffnung“ Abraham Klausner, Zalman Grinberg und der Zionismus unter den Displaced Persons. In: Münchner Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Kultur (2021), 1.

Notizen

  1. Ha'aretz, Bilder, Artikel von Chen Malul, National Library of Israel, 25. März 2018, mit Teilnehmerliste der Feier, überwiegend US-Soldaten. Es gab zeitgleich in München eine andere Feier, die v. a. von Überlebenden besucht worden ist.
  2. Daraus: Am 15. April 1946 schrieb Levi Shalit, Herausgeber der jiddischen Zeitung "Undzer Weg" in München, zum bevorstehenden Pessach-Fest: "Erzählt nicht, dass Eure Kinder in Kammern vergast wurden. Erzählt nicht von Eurer Versklavung. Zieht keine Parallelen zwischen Hitler und Pharao, sondern lasst uns stattdessen die alte Haggadah lesen, die uns in der Diaspora stets erneuert hat.
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