A2Sa (Inschrift)
A2Sa ist die Abkürzung einer Inschrift von Artaxerxes II. (A2). Sie wurde in Susa (S) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (a) versehen. Die Inschrift liegt in altpersischer, elamischer und babylonischer Sprache vor.
Inhalt
Nachdem der König seinen Rang, Namen und seine Ahnen bis zu Hystaspes aufgeführt hat, fährt er fort:
„Diese Säulenhalle baute Darius (I.), mein Ahn. Später, unter Artaxerxes (I.), meinem Großvater, verzehrte sie das Feuer. Nach dem Willen Ahuramazdas, Anahitas und Mithras baute ich diese Säulenhalle (wieder) auf. Ahuramazda, Anahita und Mitra mögen mich schützen vor allem Widerwärtigen und dies, w[as] ich ge[ma]cht habe, nicht zerschlagen, nicht es beschädigen.“
„Basis für deutsche Übersetzung unklar.“
Standort
Die Inschrift wurde auf Fragmenten von vier Säulenbasen im Apadana von Susa gefunden. Heute befinden sich die Fragmente im Archäologischem Museum in Susa. Ein kleines Fragment mit babylonischem Text befindet sich im Louvre in Paris.[1]
Forschungsgeschichte
Die Fragmente mit der Inschrift von Artaxerxes II. wurden von dem englischen Archäologen William Loftus auf seinen Reisen in den Vorderen Orient zwischen 1849 und 1852 in Susa entdeckt.[2] Die Transliteration aller drei Sprachversionen mit einer deutschen Übersetzung veröffentlichte erstmals Franz Heinrich Weißbach 1911.
Rezeption
Die Anrufung von Anahita und Mithra auf der Inschrift von Artaxerxes II. wie auch der zweiten, A2Sd, hat den Befürwortern einer zoroastrischen Religion der Achämeniden Auftrieb gegeben, da die wichtigsten Texte des Jungavesta diesen beiden Gottheiten gewidmet sind.[3] Beide Gottheiten kommen in den Verwaltungsarchiven von Persepolis nicht vor und für Anahita sind keine Hinweise vorhanden, dass es einen Kult gegeben hat.[4] Nach Berossos war Artaxerxes II. der erste König, der eine Statue von „Aphrodite Anaitis“ (=Anahita) in Babylon, Susa, Ekbatana, Baktrien, Damaskus und Sardis aufstellen ließ. Die Aussage von Berossos stimmt mit den überlieferten Königsinschriften überein, in denen Artaxerxes II. ebenfalls als erster achämenidischer König Anahita anruft.[5]
Literatur
- Franz Heinrich Weißbach: Die Keilinschriften der Achämeniden. Hinrichs, Leipzig 1911, S. 123–125 (Digitalisat).
- Roland Grubb Kent: Old Persian. Grammar, Texts, Lexicon. 2. Revidierte Edition (= American Oriental Series. Band 33). American Oriental Society, New Haven 1953, S. 113 (Digitalisat).
Weblinks
- Jona Lendering: A2Sa. In: Livius.org (englisch)
Einzelnachweise
- Paris, Louvre Inventarnr. AO 20013. Eintrag in der Datenbank des Louvre.
- William Loftus: Travels and Researches in Chaidaea and Susiana in 1849-52. New York 1857, S. 371–373 (Digitalisat).
- Jean Kellens: Die Religion der Achämeniden. In: Altorientalische Forschungen. Band 10, 1983, S. 110.
- Wouter F. M. Henkelman: The Heartland Pantheon. In: Bruno Jacobs, Robert Rollinger (Hrsg.): A Companion to the Achaemenid Persian Empire. Wiley-Blackwell, Hoboken NJ 2021, ISBN 978-1-119-17428-8, S. 1222 und 1235.
- Berossos nach Clemens von Alexandria, Protrepticus 5.65.3. Anders Hultgård: Invoking Anāhitā – from Iran to Asia Minor. In: Ashk P. Dahlén (Hrsg.): Achaemenid Anatolia: Persian Presence and Impact in the Western Satrapies 546−330 BC. Proceedings of an International Symposium at the Swedish Research Institute in Istanbul 7–8 September 2017. (Dedicated to Professor Emeritus Carl Nylander on the occasion of his 88th birthday). Uppsala Universität 2020, S. 165. ISBN 978-91-513-0794-7. (Digitalisat).